Die Regierung von Chile will im Lebensraum von Humboldt-Pinguinen zwei Industriehäfen bauen und gefährdet das Überleben von 13.000 Brutpaaren der bedrohten Art. Den ersten Hafen zur Verladung von Eisenerz haben die Behörden des südamerikanischen Landes bereits genehmigt. Die flugunfähigen Seevögel stehen auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und gelten als „gefährdet“ (vulnerable). Die dortige „Reserva Nacional Pingüino de Humboldt“ beheimatet rund 80 Prozent der Freilandpopulation der Erde. Der Bau der Häfen könnte die Spezies somit an den Rand des Aussterbens bringen. Andere Meerestiere würden durch Schiffsverkehr und Wasserverschmutzung empfindlich gestört, die Küstenbewohner könnten ihr Einkommen aus Fischfang und Tourismus verlieren.
Der erste Hafen Totoralillo Norte der Firma Compañía Minera del Pacífico in Cruz Grande wurde bereits genehmigt, obwohl laut Umweltschützern selbst die Behörden für Fischerei und für Schutzgebiete schwerwiegende Bedenken geäußert haben. Fischer aus Caleta Hornos und die örtliche Bürgerinitiative Modema klagen vor Gericht gegen die Genehmigung. Für den zweiten Hafen, der zum Projekt Dominga der Bergbaufirma Andes Iron gehört, geht das Genehmigungsverfahren gerade in die entscheidende Phase. Umweltschützer befürchten, dass die Auswirkungen auf das fragile Ökosystem und die Pinguine abermals nicht beachtet werden.
Dass Widerstand etwas bewirkt, zeigt der Kampf gegen drei Kohlekraftwerke in der Region Coquimbo im Jahr 2010. „Rettet den Regenwald“ sammelte mehr als 18.000 Unterschriften. Nach dem Protest örtlicher Aktivisten wurden die Pläne zurückgezogen. Jetzt kämpfen die Einheimischen erneut für ihre Natur, die Meere und die Humboldt-Pinguine.
Die politisch unabhängige Umweltorganisation „Rettet den Regenwald“ bittet um eine Unterschriftenaktion
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