Pleitegeier über Venezuela: „Gol“ stellt Flugverbindung zwischen São Paulo und Caracas ein

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Regime hat Schulden in Höhe von über vier Milliarden US-Dollar angehäuft (Foto: IATA)
Datum: 10. Februar 2016
Uhrzeit: 15:40 Uhr
Leserecho: 12 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die brasilianische Billigfluggesellschaft „Gol Linhas Aéreas“ (Gol) setzt mit sofortiger Wirkung ihre Flugverbindung zwischen São Paulo und der venezolanischen Hauptstadt Caracas aus. Grund für diese Entscheidung sind nicht beglichene Rechnungen aus Ticketverkäufen in Höhe von 400 Millionen Reais (1 US-Dollar = 3,887 Reais). Das Links-Regime um Präsident Maduro hat Schulden bei ausländischen Lieferanten im zweistelligen Milliardenbereich angehäuft, dem erdölreichsten Land der Welt droht die Staatspleite. Nach Angaben der Airline waren sämtliche Verhandlungen mit dem Pleite-Regime „ergebnislos“.

Immer weniger Flugzeuge steuern Venezuela an, auch deutsche Airlines reduzierten bereits ihren Flugplan. Laut der Internationalen Luftverkehrsvereinigung (Iata) schulden die venezolanischen Behörden den Airlines über 3,9 Milliarden US-Dollar. Zwar hatte das Land mehrfach die Rückzahlung zugesichert, sich aber nicht an seine Versprechungen gehalten. Der Grund für die Schulden ist das seit 2003 geltende strikte Devisenkontrollsystem in Venezuela, bei dem die ausländischen Fluggesellschaften ihre Ticket-Einnahmen in Venezuela nur mit Genehmigung und mit Vorgabe des Wechselkurses durch die Zentralbank in ausländischer Währung ausführen dürfen.

Die Flüge zwischen São Paulo und Caracas wurden im Jahr 2007 aufgenommen und in den letzten Monaten bereits auf nur noch einen Flug pro Woche reduziert. Bis zum Jahr 2012 hatte Gol einen Wechselkurs von 4,3 Bolívares pro US-Dollar. Im folgenden Jahr erhöhte sich die Konvertierungsrate auf 6,3 Bolivar und nun schlug die Regierung einen Wechselkurs von 12 Bolívares vor. Ebenfalls müssen die Airlines ihre Treibstoffkosten in US-Dollar zahlen. Aktuell fliegt damit nur noch die brasilianische Fluggesellschaft „TAM Linhas Aéreas“ von São Paulo nach Caracas. Wie lange diese Verbindung noch besteht ist ungewiss. Für das dritte Quartal 2015 weist die Airline Rückstellungen in Höhe von 182,36 Millionen Reais aus Ticketverkäufen in Venezuela aus.

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  1. 1
    Der Reisende

    im Westen nichts neues !!! Bald kann man Venezuela nur noch mit dem Ruderboot erreichen.

    • 1.1
      Hans Iseli

      Rudern wäre ja an sich gesund, aber bei einer solchen maroden Destination….
      Oder sind Sie etwa Mitglied der deutschen Linken, die dieses Regime so toll findet?

      • 1.1.1
        Der Reisende

        Hans Iseli ich bin weder Mitglied bei den Rechten noch bei der deutschen Linken ich wohne nur seit ca. 20 Jahren hier im sozialistischen Paradies und weis genau wo von ich rede.

    • Wer sich der venezolanischen Küste im Boot nähert, sei es rudernd, per Motor- oder Windkraft, läuft Gefahr von Piraten überfallen zu werden. Wobei man sich darüber im Klaren sein muss, dass viele Fischer nur zur Tarnung als Fischer arbeiten. Als Drogentransporteur und Gelegenheitspirat gestaltet sich ihr Tun lukrativer.

  2. 2
    Kalli

    Es ist zum verzweifeln. Ich habe am 15.03. einen Flug mit GOL von Caracas nach Punta Cana fest gebucht und in Devisen gezahlt. Was ist denn mit den verkauften Tickets??? Ein Hinweis der Redaktion an wen man sich wenden kann waere auch hilfreich.

    • 2.1
      Redaktion

      Laut Informationen von Gol kann der Flug gegen eine sehr geringe Gebühr auf andere Fluggesellschaften umgebucht werden.

  3. 3
    Wacker

    „dem erdölreichsten Land der Welt droht die Staatspleite.“

    Den USA droht auch die Staatspleite, nur spricht niemand davon!

    • 3.1
      El Cacique

      Muahahahahahaha!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Nach den Statistiken des Branchenverbands World Gold Council horten der US-Staat 8.133,5 Tonnen Gold.

      Bis die USA pleite gehen, geht der Rest der Welt schon längst am Krückstock!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    • 3.2
      randgänger

      Ein Staat ist dann pleite wenn er kein neues Geld mehr bekommt und seine fälligen Schulden nicht mehr bedienen kann. Davon kann aber derzeit für die USA keine Rede sein, dafür wird es für venezuela ziemlich eng. Die letzten jahre hat noch China Kredite gewährt, aber die haben jetzt auch genug eigene sorgen und da nicht abzusehen ist das es mit der Wirtschaft wieder aufwärts geht sehe ich nicht was die pleite in diesem Jahr verhindern könnte

    • Und wieder grüßt das Murmeltier!

      Kritiker der USA und blinde USA Hasser sind völlig unterschiedliche Menschen. Die einen benutzen ein Gehirn, die anderen wissen damit nichts anzufangen. Oder haben sie vielleicht gar keins…?

    • 3.4
      Herbert Merkelbach

      Bis jetzt sind die USA ihren ausländischen finanziellen Verpflichtungen immer nachgekommen und bis zu diesem Zeitpunkt seit 1945 weiss ich von keiner Gelegenheit, dass die USA ein Moratorium erklärt hätten. Selbst zur Zeit Nixons als er dem Goldstandard den Rücken zukehrte, haben die USA ihre „treasury bills – T-bills“ immer pünklich mit Zinsen und auch bei Ablauf bezahlt.
      Kann man das von Argentinien behaupten? Als nächster Kandidat wird Venezuela sein, der seine Auslandsschulden nicht mehr bedient.
      UND DA SPRECHEN SIE VON EINER US-AMERIKANISCHEN STAATSPLEITE? Haben Sie in der Schule nicht aufgepasst oder waren Sie mit dem Marxismus-Leninismus zu sehr beschäftigt, der allen Völkern auf dieser Erde den Wohlstand eines Paradieses verspricht?

  4. 4
    don ewaldo

    Revolucion und Sozialismus hat keinen Platz für Volkswirtschaftliches Denken oder gar Rchnungen bezahlen.“Wein saufen und Wasser predigen !!!!!!!!!! Wenn man ein totes Pferd reitet,sollte man absteigen.“Das Resultat ist die immer weiter fortschreitende Anarchie,Man müsste einen Teil des Volkes austauschen……………

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