Bereits im August des vergangenen Jahres wurde in Tingo der erste Stein für den Bau der Seilbahn nach Kuélap gelegt. Die Fertigstellung des anspruchsvollen Projektes wird nun für Mitte des Jahres erwartet. Peru verspricht sich von dem Projekt nicht nur wachsende Besucherzahlen für die Festung Kuélap, aktuell noch ein versteckter Kulturschatz des Landes, sondern eine langfristige, nachhaltige Entwicklung des Tourismus in der Region Amazonas. Insgesamt wird ein Anstieg der Besucher in Kuélap auf 435.000 in den kommenden zehn Jahren erwartet. 2014 besuchten knapp 30.000 Menschen die Prä-Inka-Stätte im Nebelwald.
Die Seilbahn, der Investitionen in Höhe von 21 Millionen US-Dollar zugrunde liegen, wird mit insgesamt 26 Kabinen für je acht Personen alle Besucher in nur 20 Minuten ans Ziel bringen. Vom Startpunkt Tingo Nuevo in der Region Amazonas aus überwindet die Seilbahn eine Strecke von vier Kilometern bis zum Ziel. Laut Ollanta Humala, Präsident von Peru, könnte die neue Seilbahn aus Kuélap das „zweite Machu Picchu“ machen. Und schon die Anreise ist ein echtes Erlebnis: während der Fahrt können die Passagiere die einzigartige Landschaft sowie weitere Highlights wie das archäologische Zentrum Malcapampa von oben bewundern.
Parallel sind weitere Projekte zur Förderung von Kuélap als Reisedestination geplant, darunter ein Reiseführer für die Region Tingo-Kuélap, eine verbesserte Beschilderung und die Einführung von erklärenden Tafeln. Hand in Hand mit regionalen Unternehmen soll der Tourismus ausgebaut und nachhaltig gefördert werden.
Die imposante Festung Kuélap liegt auf 3.000 Metern über dem Meeresspiegel an den Ausläufern des amazonischen Andengebiets im Norden von Peru, rund 72 Kilometer und 3,5 Fahrstunden von Chachapoyas entfernt. Kuélap wurde von der Vor-Inka-Kultur Chachapoyas erbaut, die zwischen 800 und 1470 A.D. in Peru lebte. Der Lage und Bauweise nach zu urteilen wurde der Komplex zur Verteidigung errichtet. Nichtsdestotrotz wurden die Chachapoyas schließlich von den Inka eingenommen. 1843 wurde Kuélap wieder entdeckt und 2003 schließlich zum Kulturerbe erklärt. Inmitten der grünen Berge erhebt sich eine 20 Meter hohe Steinmauer zum Schutze der Stadt. Im Inneren liegen 420 runde Steinhäuser mit zahlreichen Ornamenten. Es handelt sich hierbei um den größten Steinbau in Südamerika. Von oben kann man deutlich erkennen, wie die Natur diese Stätte geschützt hat. Ein Besuch in Kuélap lässt sich hervorragend mit der Moche-Route im Norden von Peru verbinden und bietet einen Einblick in die Faszination der Prä-Inka-Kulturen in Peru.
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