Handelsattaché Francisco Salgado hat am Montag (15.) die Besucher zu „Ecuador – Reiseziel 2016“ und zur Finissage der Ausstellung „Eine Reise durch die Anden“ in Berlin begrüßt. Mit einer interessanten Präsentation informierte er über Bilanzen und Perspektiven und lobte das Interesse der Deutschen für sein Land. Sie führen die Liste der Besucherzahlen aus Europa an und nehmen weltweit den 8. Platz ein. Im Jahre 2014 (die Zahlen für 2015 sind in Vorbereitung) reisten 33.317 Deutsche nach Ecuador (Zuwachs: 2,14 %), 85% von ihnen ganz individuell. Attaché Salgado äußerte sich erfreut, dass 12 % der Besucher Berliner waren. Deutsche Touristen blieben im Durchschnitt zwei Wochen, 60 % besuchten noch andere lateinamerikanische Länder, 40 % konzentrierten sich ganz auf Ecuador. Allein in den letzten zwei Jahren gingen 50 Preise für herausragende touristische Attraktionen an das südamerikanische Land und auch das Jahr 2016 beginnt superlativ: Quito steht ganz oben auf der Topliste der besten Städteziele, nur überboten von Kotor/Montenegro. Neue interessante Informationen kommen von den Galápagos-Inseln: Dort war im Dezember letzten Jahres eine Expedition der Pristine Seas von National Geographic unterwegs, um in Zusammenarbeit mit Nacional Galapagos und der Stiftung Charles Darwin die Meeresökosysteme zu erforschen, die als die reichsten der Erde gelten, und einen Dokumentarfilm zu drehen. Dieser Film soll durch das Bildungsministerium verbreitet werden und dazu beitragen, das Umweltbewusstsein der jungen Generationen zu stärken.
Ergebnisse der Studien belegen, dass die Ökosysteme der Inseln durch die Überfischung stark in Mitleidenschaft gezogen sind, aber durch eine Ausdehnung der geschützten Gebiete wieder hergestellt und erhalten werden können. Im Bereich der Inseln Darwin und Wolf der Galápagos wurden die höchste Populationsdichte von Haien ausgemacht, im Durchschnitt 16 t Biomasse pro Hektar, die als größte Räuber in der Meeres-Nahrungskette die privilegierte Gesundheit dieses Ökosystems erheblich beeinflussen. Dagegen sind andere Arten wie Langusten oder Meeresgurken stark von der
Überfischung betroffen.
Untersuchungen zeigen, dass durch Schutz der Arten mehr Einkommen erzielt wird als durch die Fischerei. Ein einziger Hai bringt durch seine Erhaltung für den Öko-Tourismus 360.100 US-Dollar jährlich ein, während ein gefangener gerade mal 180 Dollar wert ist. Das jährliche Einkommen durch legale Fischerei an den Galápagos-Küsten beträgt jährlich 4,4 Millionen Dollar, mit dem Tourismus werden mehr als 200 Millionen verdient. Fazit: mehr Geld durch mehr Schutzgebiete, geschätzte 14 bis 19 Millionen Dollar zusätzlich im Jahr, und ohne dass sich die Besucherzahlen erhöhen müssten. Und: je ursprünglicher ein Ökosystem, um so größer die Bereitschaft der Touristen einen höheren Preis zu zahlen. (Pristine Seas wurde im Jahre 2008 von Dr. Enric Sala, einem anerkannten spanischen Meeresökologen der National Geographics, ins Leben gerufen, um die letzten ursprünglichen Meeresgebiete der Welt zu erforschen und zu erhalten. Seitdem sind 16 dieser Gebiete weltweit aufgespürt und dokumentiert worden, von denen acht vor Nutzung geschützt sind. Sie umfassen ca. drei Millionen km², in denen sich einige der größten geschützten Seegebiete der Welt befinden. Sala gilt als ein Jaques Cousteau unserer Tage).
Auf jeden Fall, so schloss Francisco Salgado seine Präsentation, sollten Ecuadors Faultiere besucht werden, eine höchst erstaunliche Spezies, die bis zu 20 Stunden in den Bäumen herumhängt und diese zum Dank dafür einmal pro Woche mit ihren Ausscheidungen düngt. Allerdings sind Faultiere nicht immer faul; sie gelten als hervorragende Schwimmer und Turner und als ausdauernde Liebhaber. Bis auf 20 Stunden Sex können sie es bringen und zwischendurch auch mal ein Schläfchen machen. Und wenn das Faultier mal nicht gesehen werden will, nimmt’s ganz schnell eine andere Farbe an. Attaché Salgado bedankte sich für das großes Interesse an seinem Land und lud die Besucher ein, to ‚Feel again’ Ecuador. Dies auch im Namen des Botschafters Jorge Jurado, der an diesem Abend seine Gäste nicht persönlich begrüßen konnte.
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