Die Infektionskrankheit Syphilis gehört zur Gruppe der sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die „Franzosenkrankheit“ wird hauptsächlich bei sexuellen Handlungen durch Schleimhautkontakt und ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen. Während der Schwangerschaft und bei der Geburt kann eine erkrankte Mutter ihr Kind infizieren. Seit den 1990er Jahren ist ein weltweiter Anstieg der Erkrankungen feststellbar (2011 wurden in Deutschland 3.698 Neuerkrankungen erkannt), im südamerikanischen Land Brasilien sprechen die Gesundheitsbehörden von einer Eskalation der Fälle von Syphilis bei schwangeren Frauen und Neugeborenen.
Still und leise breitet sich die Krankheit im ganzen Land aus. Ärzte und Behörden versuchen, den Mangel an den am häufigsten verwendeten Antibiotikas (unter anderem Penicillin) zur Behandlung zu überwinden. Ein interner Bericht des Leiters der Abteilung für sexuell übertragbare Krankheiten (AIDS und Hepatitis) des Ministeriums für Gesundheit belegt eine Eskalation von Syphilis bei schwangeren Frauen und Neugeborenen seit dem Jahr 2008. Syphilis beginnt mit Schleimhautgeschwüren und Lymphknotenschwellungen. Bei einem Teil der Infizierten kommt es zu einem chronischen Verlauf, der durch vielfältigen Haut- und Organbefall gekennzeichnet ist. Im Endstadium kommt es zur Zerstörung des zentralen Nervensystems, die Krankheit kann bei Babys im Mutterleib ebenfalls zu Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie), Blindheit und geistige Behinderung führen.
Im Jahr 2008 lag die Zahl der infizierten schwangeren Frauen knapp unter 10.000. Bereits im Jahr 2013 gab es 21.382 Fälle (7,4 Fälle pro Tausend Lebendgeburten) und im Folgejahr 28.226 Diagnosen (etwa 9,7 pro Tausend Lebendgeburten). Das Fortschreiten der Krankheit bei Neugeborenen ist ebenfalls erschreckend. Im Jahr 2008 gab es etwas mehr als fünftausend Datensätze bei Säuglingen unter einem Jahr. Im Jahr 2013 waren es 13.704 Fälle (4,7 pro tausend Lebendgeburten) und im folgenden Jahr gab es 16.266 Vorfälle (5,6 pro Tausend Lebendgeburten). Die Prognose für angeborene Syphilis im Jahr 2016 liegt bei über 22.000.
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