Die Rezession im südamerikanischen Land Brasilien wird sich in diesem Jahr vertiefen und zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von vier Prozent führen. Diese düstere Prognose veröffentlichte am Dienstag (23.) das Internationale Finanzinstitut (IIF) in Washington. Das Szenario wird nur noch von Venezuela übertroffen, eine Kontraktion von zehn Prozent wird prognostiziert. Die weltweit einzige global arbeitende Interessengemeinschaft von Finanzinstituten besteht aus 500 der weltweit größten Banken und Finanzinstitute, über die Hälfte der Mitglieder sind europäische Finanzinstitutionen.
„Präsidentin Dilma Rousseff kämpft ums politische Überleben. Die Fähigkeiten der derzeitigen Regierung lassen allerdings daran zweifeln, dass eine Trendwende erreicht wird“, bekräftigt der für die Region Lateinamerika zuständige Ökonom Ramón Aracena. Nach seinen Worten bleibt die Wirtschaft Brasiliens „in einer tiefen und langen Rezession eingetaucht“. Das Vertrauen von Unternehmern und Verbrauchern ist die Voraussetzung für ein Wachstum und befindet sich aktuell auf einem historisch niedrigem Niveau.
Laut der Prognose des IIF wird das nominale Staatsdefizit, das im Jahr 2015 zehn Prozent überschritten hat, in diesem Jahr auf ähnlichem Niveau verharren. Das Institut erwartet, dass der Wechselkurs der Landeswährung Real zum US-Dollar „in Kürze 4,60“ erreichen und am Ende dieses Jahres bei 5,00 liegen wird. Als dritte große Ratingagentur hat Moody’s die Kreditwürdigkeit von Brasilien am Mittwoch (23.) auf Ramschstatus gesenkt.
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