Eine 24 Jahre alte aus Kolumbien stammende Frau ist am Frankfurter Flughafen mit einem Kilogramm Kokain – eingearbeitet in zwei Brustimplantate – festgenommen worden. Die Implantate wurden in der Frankfurter Universitätsklinik operativ entfernt. Die Kokain-Kurierin reiste bereits am 24. Februar 2016 aus Bogota (Kolumbien) kommend ein. Sie wollte noch am gleichen Tag weiter nach Spanien reisen, wo ihr die Implantate unter Überwachung der Rauschgiftempfänger wieder operativ entfernt werden sollten. Bei der Einreisebefragung durch die Bundespolizei ergaben sich Hinweise, dass die 24-Jährige als Rauschgiftschmugglerin unterwegs sein könnte. Nachdem frische Operationsspuren im Brustbereich der Frau festgestellt werden konnten, erhärtete sich der Verdacht, dass sie Rauschgift im oder am Körper versteckt haben könnte. Während der Vernehmung durch die Zollfahndung klagte die Frau über Brustschmerzen. Bei der durch einen Ermittlungsrichter angeordneten weiteren Untersuchung wurden mithilfe einer Computertomographie Implantate im Brustbereich festgestellt, deren inhaltliche Beschaffenheit den Verdacht des Zolls auf Kokainschmuggel im Körper bekräftigte.
Die Implantate wurden noch in der gleichen Nacht entfernt. Sie enthielten jeweils etwa 500 Gramm Kokain mit einem hohen Reinheitsgehalt, welches in den Implantaten als teigförmige Paste präpariert war. Das Rauschgift hat einen Wert von circa 50.000 Euro. Durch Strecken des Kokains wären auf dem Schwarzmarkt 200.000 Euro zu erzielen. Die junge Frau, die in ihrer Heimat als Erntehelferin tätig war und drei Kinder hat, befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.
Eine neue Dimension des Körperschmuggels
„Dieses ist der erste Fall in Deutschland, bei dem in dieser Form Rauschgift im Körper geschmuggelt wurde. Wir sind entsetzt über diese perfide Form des Kokainschmuggels und werden uns den hieraus resultierenden Herausforderungen stellen. Dieser tragische Fall zeigt, dass den Organisatoren des internationalen Rauschgiftschmuggels menschliche Schicksale ebenso gleichgültig sind wie die lebensbedrohenden Bedingungen für die Rauschgiftkuriere“, so Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.
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