Bis zu 80 % eines erst kürzlich kontaktierten indigenen Volkes aus Peru wurde nach Angaben der Nichtregierungsorganisation „Sirvival International“ mit Quecksilber vergiftet. Dies gibt Anlass zu ernsthaften Bedenken bezüglich der Zukunft des Volkes. Ein Kind, das typische Symptome einer Quecksilbervergiftung aufwies, ist bereits gestorben. Die Ursache der Vergiftung des Nahua-Volkes bleibt unbekannt, jedoch vermuten Experten, dass Perus gigantisches Erdgasprojekt Camisea die Quelle für den Schaden sein könnte. Dieses beansprucht seit den 1980er Jahren das Gebiet der Nahua. Das Projekt wurde vor kurzem weiter in das Nahua-Gebiet ausgeweitet, was heftigen Widerstand bei dem indigenen Volk hervorrief.
Ungezügelter, illegaler Goldabbau in demselben Gebiet könnte auch eine mögliche Quelle für die Quecksilbervergiftung sein. Die Nahua, welche in einem Reservat für abgeschieden lebende Indigene in Südost-Peru leben, leiden seit ihrer Kontaktierung auch an akuten Atemwegserkrankungen und anderen Krankheiten. Andere indigene Völker in der Gegend könnten ebenso von der Quecksilber-Verunreinigung betroffen sein, es wurden jedoch noch keine Tests durchgeführt. Einige von ihnen sind immer noch unkontaktiert oder leben extrem abgeschieden. Die peruanische Gesundheits- und Umweltbehörde soll von diesem Problem bereits seit 2004 gewusst haben.
AIDESEP, die größte indigene Organisation im peruanischen Amazonasgebiet, fordert die Regierung auf, Gesundheitstests an den Nahua und anderen Völkern in dem Gebiet vorzunehmen und eine angemessene Untersuchung für die Ursache der Vergiftung durchzuführen. Im Frühling 2015 wurde eine Studie durch das Gesundheitsministerium durchgeführt, die Ergebnisse sind jedoch noch ausstehend.
Nery Zapata, eine indigene Anführerin, sagte: „Quecksilbervergiftung ist für die menschliche Gesundheit besonders gefährlich, da die Schäden irreversibel sind. Das Gesundheitsministerium muss dies prüfen und die Verschmutzung, die die indigene Bevölkerung vergiftet, aufhalten.“ Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, hat ebenfalls an die peruanischen Ministerien für Gesundheit und Kultur geschrieben und sie aufgefordert, die Ergebnisse der Studie dringend zu veröffentlichen und der Katastrophe ein Ende zu setzen.
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