Die Operation Lava Jato (Operation Hochdruckreiniger ist ein milliardenschwerer Korruptionsskandal in Brasilien. Seit März 2014 wird gegen den halbstaatliche Ölkonzern Petrobras, sowie verschiedene Bauunternehmen, Politiker und mehrere politische Parteien, einschließlich der Partido dos Trabalhadores (PT), der Partido Progressista (PP) und der Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB) ermittelt. Es handelt es sich beim Petrolão um ein riesiges Korruptionssystem, bei dem Aufträge für den brasilianischen Erdölkonzern Petrobrás von privaten Baukonzernen zu überteuerten Preisen ausgeführt wurden. Der Skandal erschüttert ganz Lateinamerika, Petrobras wird auch für Einflussnahme bei Projekten in Peru, Venezuela und Kuba verdächtigt.
Anlässlich der 25. Etappe der Ermittlungen hat am Montagmorgen (21.) Ortszeit die Task Force in Zusammenarbeit mit der portugiesischen Polizei Raul Schmidt Felippe Junior in Lissabon festgenommen. Der Finanzberater befindet sich seit 2015 auf der Flucht, ihm wird unter anderem eine Beteiligung im Bestechungsschema von Petrobras vorgeworfen. In seiner Luxus-Wohnung in der besten Gegend Lissabons wurden drei Millionen Euro beschlagnahmt. Im August vergangenen Jahres hatte Richter Sergio Moro bereits die Blockade von Vermögenswerten in Höhe von 3,8 Millionen US-Dollar verfügt.
Schmidt hat die brasilianische und portugiesische Staatsangehörigkeit. Nebenbei lebte er auch in London, wo er eine Kunstgalerie besitzt. Brasilien wird in den nächsten Stunden ein Auslieferungsverfahren bei den portugiesischen Behörden beantragen. Bei der Festnahme von Schmidt handelt es sich um die erste internationale Operation seit Anfang der Untersuchungen vor zwei Jahren.
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