Lateinamerika: Rousseff wird zum Bremsklotz Brasiliens
Aus der gegenwärtigen politischen Krise kann das Land nur heraus kommen, wenn Rousseff zurücktritt (Foto: Movimento Brasil Livre)
Im südamerikanischen Land Brasilien ist am Dienstag (29.) die Regierungskoalition von Präsidentin Dilma Rousseff geplatzt. Ihr Koalitionspartner, die rechtsliberale PMDB, beschloss innerhalb von nur drei Minuten den sofortigen Austritt aus dem Bündnis mit der linken Arbeiterpartei. Rousseff steht schon seit Monaten unter großem Druck. Regierungsgegner fordern täglich ihren Rücktritt, das Parlament hat Mitte des Monats ein Amtsenthebungsverfahren auf den Weg gebracht. Aus der gegenwärtigen politischen Krise kann das Land nur heraus kommen, wenn Rousseff zurücktritt. Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas ist schon lange gelähmt, ab sofort kann das aktuelle Staatsoberhaupt so gut wie keine eigenen Gesetze durch den Kongress bekommen. Rousseff wird immer mehr zum Bremsklotz für das Land, eine aktuelle Umfrage vom Mittwoch (30.) belegt, dass lediglich zehn Prozent der Bevölkerung ihre Regierungsarbeit billigt und 69 Prozent komplett ablehnt.
Die 68-Jährige wird für die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten verantwortlich gemacht. Der Oberste Gerichtshof unterstellte ihr eine bewusste Verschleierung der Höhe des Haushaltsdefizits und eine unsaubere Finanzierung ihrer Wahlkampagne 2014. Zudem wird die Politik von einem Korruptionsskandal ohne Grenzen beim Ölkonzern Petrobras erschüttert.
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