Der Titicacasee in Peru: Wie Legenden entstehen

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Heute gehört der Titicacasee zu den wichtigsten touristischen Highlights von Peru und ist Pflichtprogramm bei jeder Rundreise durch den Süden des Landes (Fotos: PromPeru)
Datum: 20. April 2016
Uhrzeit: 12:51 Uhr
Ressorts: Peru, Welt & Reisen
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Einst, so besagt es die Legende, entsandte der Sonnengott Inti seine Kinder Manco Capac und Mama Ocllo, aus den Fluten des Titicacasees geboren, auf die Erde um die Menschheit zur Zivilisation zu führen. Er gab den beiden ein goldenes Zepter mit. An dem Ort, an dem es gelingen würde das Zepter in die Erde einzuführen, sollte die künftige Hauptstadt seines Imperiums entstehen. Von der heutigen Sonneninsel aus machte sich das Geschwisterpaar auf und entstieg dem Titicacasee, um in Richtung Norden zu reisen. Nach vielen Tagen der Reise und vergeblichen Versuchen, das Zepter in den Boden zu führen, erreichten sie schließlich Huanacaure, nahe dem heutigen Cusco, wo die Stange beim ersten Versuch in die Erde glitt. An diesem Ort gründeten also Manco Capac und Mama Ocllo die Hauptstadt des Inka-Imperiums, lehrten den Menschen die Grundlagen der Land- und Hauswirtschaft und läuteten damit die Periode der Inka in Peru ein. Der Titicacasee war der erste Ort auf der Erde, den Manco Capac und Mama Ocllo betraten und gilt deshalb bis heute als Geburtsort des Inka-Imperiums. Jahr für Jahr spielen die Bewohner von Puno am 5. November die Legende nach, um die Gründung der Stadt am Ufer des Titicacasees zu feiern.

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Heute gehört der Titicacasee zu den wichtigsten touristischen Highlights von Peru und ist Pflichtprogramm bei jeder Rundreise durch den Süden des Landes. Mit einer Lage auf über 3800 Metern über dem Meeresspiegel ist der Titicacasee der höchste schiffbare See der Welt und in vielerlei Hinsicht atemberaubend. Fauna und Flora sind, ebensowie die Bräuche und Traditionen der hier lebenden Völker, durch ein Naturreservat geschützt. Im Westteil des Sees lebt der Stamm der Uros auf den gleichnamigen schwimmenden Schilfinseln, die die Bewohner ebenso wie ihre Häuser selbst aus den Totoragräsern, die am Ufer wachsen, errichten. Der Stamm lebt bereits seit mehreren Jahrhunderten auf den Inseln und überdauerte selbst die Herrschaft der Inka. Die Uros sind autark, bieten aber Besuchern die Möglichkeit, Einblicke in ihren Alltag zu erhalten.

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Mit majestätischen 3.950 Metern erhebt sich die Insel Taquile aus dem Titicacasee. Bis 1950 lebten die Bewohner der Insel, zumeist Quechua, recht isoliert vom Festland Perus. Dementsprechend stark ist hier auch heute noch der Familienzusammenhalt. Heute lebt die Insel hauptsächlich vom Tourismus. Wer es trotz dünner Luft bis auf den Gipfel der Insel schafft, wird mit einem herrlichen Blick über den See und die umliegenden Inseln belohnt.

Taquile ist besonders berühmt für die örtliche Web- und Strickkunst. Vor allem die Männer sind hier meist mit dem Strickzeug in der Hand unterweg. Seit 2005 gehört die Textilkunst von Taquile sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Farbe und Art der Mütze geben Details zu Alter, Beziehungsstatus oder auch dem gesellschaftlichen Rang preis. Je bunter die Mütze desto wichtiger ihr Träger. Und auch die Anreise an den Titicacasee ist ein weiteres Highlight der Reise: Jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag (von November bis März nur montags, mittwochs und samstags) begibt sich der Luxuszug Andean Explorer auf die zehnstündige Reise durch das Andenhochland von Cusco nach Puno. Neben dem offenen Observationswaggon ist vor allem das gastronomische Angebot an Bord erwähnenswert.

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