Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wurden am vergangenen Wochenende in mehreren Teilen Kubas 193 Mitglieder der oppositionellen Patriotischen Union Kubas (UNPACU) und rund 30 „Damen in Weiß“ verhaftet. Die Liste der verhafteten Bürgerrechtler liegt der IGFM vor. Der Sprecher der UNPACU José Daniel Ferrer, der am vergangenen Samstag selbst verhaftet wurde, berichtete der IGFM, dass acht UNPACU-Mitglieder in Haft sind, drei weitere mussten Geldstrafen entrichten. Alle Bürgerrechtler wollten an der Kampagne „Todos Marchamos“ („Wir alle marschieren“) teilnehmen, um die Freilassung aller politischen Gefangenen zu fordern.
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin ist besorgt über die stetig ansteigende Zahl der politisch motivierten Inhaftierungen und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Aufmerksamkeit auf die unrechtmäßigen Verhaftungen der Bürgerrechtler zu richten. „Die Öffnung Kubas betrifft keineswegs die Einhaltung internationaler Menschenrechtsstandards. Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie Pressefreiheit werden auf Kuba immer noch massiv eingeschränkt“, so Lessenthin. „Dies sollte bei den Verhandlungen der EU und der USA mit Kuba nicht vergessen werden.“
Eine „Dame in Weiß“ und fünf UNPACU-Mitglieder im Hungerstreik
Die „Dame in Weiß“ Jacqueline Heredia Morales ist seit dem 17. April in dem VIVAC-Gefängnis in Havanna inhaftiert, ihre Anklage lautet auf „Missachtung“. Yosvani Sánchez Valenciano, Yunet Cairo Reigada, Xiomara de las Mercedes Cruz Miranda, Alberto Valle Pérez und Marieta Martínez Aguilera, Mitglieder der UNPACU, sind seit dem 15. April in dem VIVAC-Gefängnis inhaftiert und der „Störung der öffentlichen Ordnung“ angeklagt. Alle Bürgerrechtler geben an, nur wegen ihrer offenen Regimekritik inhaftiert zu sein und sind bereits bei ihrer Inhaftierung aus Protest in den Hungerstreik getreten.
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