Zum Stichtag 31. Dezember 2014 saßen 622.202 Personen in den Gefängnissen Brasiliens. Dies geht aus einer aktuellen Studie des brasilianischen Informationssystems zum Gefängniswesen „Levantamento Nacional de Informações Penitenciárias“ (Infopen) hervor. Die Steigerung der Inhaftierten zum 31. Dezember 2013 beträgt 40.695 Personen (7%), etwa 40% aller Gefängnisinsassen sitzen in Untersuchungshaft. 61,6% der Gefängnisinsassen sind von schwarzer Hautfarbe, 75% haben eine Grundschulausbildung und der Großteil aller Häftlinge zwischen 18 und 29 Jahren verbüßt eine Haftstrafe wegen Drogenhandel/Besitz. Nach Angaben des Justizministeriums hat Brasilien die viertgrößte Gefängnisbevölkerung der Welt, hinter den Vereinigten Staaten (2,2 Millionen/Bezugsjahr 2013), China (1,65 Millionen/Bezugsjahr 2014) und Russland (644.237/Referenzjahr 2015).
Das stetige Wachstum der Gefängnisinsassen gibt Anlass zur Sorge, in 25 Jahren stieg die Zahl der Inhaftierten von 90.000 auf 622.000 und könnte bereits in den nächsten Jahren auf über 1 Million ansteigen. Die Rate der weiblichen Häftlinge kletterte von 2005 bis 2014 um durchschnittlich 10,7% pro Jahr. In absoluten Zahlen waren im Jahr 2005 insgesamt 12.925 Frauen inhaftiert, 2014 bereits 33.793. 64% von ihnen verbüßten eine Strafe wegen Drogenhandel, gefolgt von Diebstahl (10%) und schwerem Raub (9%).
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