Extreme Dürre in Venezuela: Potosi taucht aus den Fluten auf

wasserundso

Stausee Uribante-Caparo wurde einst von mehreren Wasserkraftwerken angezapft (Fotos: Gobve)
Datum: 08. Mai 2016
Uhrzeit: 14:49 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Vor 32 Jahren verschwand in der andinen Region von Tachira offiziell ein Städtchen für immer von der Landkarte. Der kleine Ort Potosi wurde mehreren Wasserkraftwerken geopfert und versank mitsamt seiner 25 Meter hohen Kirche in den Fluten des Uribante-Caparo-Stausee. Nach längeren Dürreperioden tauchten die Ruinen in den vergangenen Jahren mehrfach teilweise aus den Fluten auf, die aktuelle Dürre in Venezuela hat die Überreste von Potosi nun vollständig freigelegt. Die Gründung der Gemeinde geht bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zurück, die Bewohner wurden gegen ihren Willen umgesiedelt. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels läuft das Wasserkraftwerk am Stausee bereits seit mehr als zehn Jahren nur noch mit sieben Prozent seiner 300 Megawatt-Leistung.

kirche

staudamm

Seit Monaten leiden weite Teile Lateinamerikas und der Karibik unter einer extremen Dürre, die zu Wasser- und Stromknappheit führt. Im Guri-Stausee im südlichen Bundesstaat Bolívar ist der Pegel so tief gefallen, dass das Kraftwerk dort deutlich weniger Strom erzeugt. Statt der üblichen 10.000 leistet es derzeit weniger als 4.000 Megawatt. Obwohl Venezuela über die größten Ölreserven der Welt verfügt, wurde der Bau von Ölkraftwerken versäumt. Für Dürren wie die derzeitige ist man nicht gewappnet.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. Wie mehrere mit Fotos belegte Berichte behaupten, lässt die Regierung den Guri-Stausee seit geraumer Zeit absichtlich leer laufen, um an üppige Goldlager an dessen Grund zu kommen. Deren Plünderung soll längst im Gange sein.

    Dass vom Wasserstand des Sees 70% der nationalen Stromversorgung abhängen, ist den Verbrechern in Miraflores schlicht egal. Die Ursache für die dreisten Stromabschaltungen der jüngsten Vergangenheit scheint also nicht als Goldgier zu sein, kein Klimawandel, kein imperialistischer Wirtschaftskrieg und auch nicht Sabotage durch den berühmt berüchtigten, von der CIA ausgebildeten Leguan aus Chávez letzen Albträumen.

  2. 2
    Gast

    Ist schon extrem anderer Seits steht der Regierung das Wasser bis zum Hals.

  3. 3
    Insel-Kalle

    Ein mit Öl oder Gas betriebenes Kraftwerk kostet „schlüsselfertig“ so um die 200 Millionen Dollar UND würde Tausende Arbeitsplätze schaffen. Wie viele solcher Kraftwerke hätten mit den Milliarden, welche die rote Regierung aus den Ölverkäufen beiseite geschafft und auf private Konten umgeleitet hat, eigentlich bauen können? Sicherlich genug, um ganz Venezuela „zum Selbstkostenpreis“ auf Jahrzehnte mit Strom versorgen zu können. „Dumm gelaufen“, ist zwar zynisch angesichts der katastrophalen Versorgungslage für die Bevölkerung, aber für Venezuela ist jetzt alles zu spät.

  4. Die Trockenzeit in Venezuela beginnt Anfang Dezember und endet Ende März/Anfang April.Also nichts aussergewöhnliches.Mit gewissen Schwankungen in der Länge und Intensität.Ich lebe in Venezuela und seit Wochen regnet es,z.t heftig.Oder regnet es nur über meinem Dach? Denn laut Berichten ist immer noch Trockenzeit?Die Zone um den Staudamm El Guri, welcher zu 70% für die Stromversorgung des Landes verantwortlich ist, leidet unter einem ökologischen Holocaust. Die Entwaldung der näheren und weiteren Umgebung durch legale und illegale Goldminen, hat das ökologische Gleichgewicht zerstört.Verantwortungslos fallen Naturschutzgebiete dem Gewinnstreben Weniger(vor allen Militärs und Nationalgarde)zum Opfer. Die Schuld wird dem Phänomen El Niño zugeschrieben,ein Phänomen welches hauptsächlich Länder mit Pazifikküste betrifft.Venezuela hat keine Pazifikküste.

  5. Trockenzeit zwischen Dezember-April normal in Venezuela.Schwankungen in Intensität.Ich lebe hier und seit Wochen regnet es , z.t heftig. Oder fällt nur Regen über meinem Dach? Denn laut Artikel immer noch Dürre. Der Guri Staudamm erlebt seit Jahren ein ökologisches Holocaust ,welches das klimatische Gleichgewicht durcheinander brachte. Schuld die legalen und illegalen Goldminen.Opfer :Flüsse,Regenwald,Naturschutzgebiete,Indigene. Profiteure : Militärs, Natinalgarde und kriminelle Banden(ok eigentlich das Gleiche)

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!