Über 270 indigene Ureinwohner der Ngäbe Buglé schwebt ein letztes Ultimatum: Die Regierung von Panama hat angekündigt, dass ihr Flusstal in Kürze in einem 240 Hektar großen Stausee untergehen soll. Die Ureinwohner sollen für die Erzeugung von „sauberem Strom“ weichen. Das Wasserkraftprojekt Barro Blanco der Firma GENISA liegt im Westen Panamas in der Provinz Chiriqui. Dort am Tabassará-Fluss befindet sich das indigene Selbstverwaltungsgebiet der Ngäbe Buglé. Finanziert wird es von den staatlichen Entwicklungsbanken DEG aus Deutschland und FMO aus den Niederlanden sowie der Mittelamerikanischen Bank für Wirtschaftliche Integration BCIE.
Die DEG, eine 100%ige Tochter der bundeseigenen KfW-Bank, hat einen 25 Millionen US-Dollar-Kredit vergeben. Mehr dazu in der Fernsehreportage von Report Mainz: Entwicklungshilfe auf Kosten der Ureinwohner – Ein von Deutschland finanzierter Staudamm bedroht Stammesgebiete in Panama. Auch die UNO fördert Barro Blanco – als „saubere Energiequelle“ über das Programm für Umweltverträgliche Entwicklung CDM. Die Regierung und Banken verletzten die Rechte und Forderungen der betroffenen Einwohner. Sie wurden noch nicht einmal angemessen über das Projekt informiert.
Nach offiziellen Angaben sollen nur sechs Hektar des anerkannten Territoriums der Ngäbe Buglé im Wasser untergehen. Aber für die Indigenen und ihre Siedlungen, die traditionell eng mit dem Fluss verbunden sind, ist der Schaden viel größer. Sie verlieren ihre Wasserquellen, religiösen, kulturellen und archäologischen Stätten. Die Ngäbe Buglé bitten um internationale Unterstützung. Sie wehren sich gegen die drohende Vertreibung von ihrem Land.
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