Der Korruptionsskandal um den Petrobras-Konzern hält Brasilien in Atem, im Rahmen der sogenannten Operation „Lava Jato“ (Waschstraße) kommen immer neue Einzelheiten ans Tageslicht. Die Regierungspartei und ihre Verbündeten haben sich über Jahre aus überteuerten Verträgen zwischen dem halbstaatlichen Erdölkonzern Petrobras und Baukonzernen finanziert, nach bisherigen Ermittlungen flossen mehrere Milliarden US-Dollar. Im Rahmen der 17. Etappe der Ermittlungen wurde im August 2015 der ehemalige Minister José Dirceu verhaftet, Bundesrichter Sergio Moro hatte Anklage erhoben. Ein Bundesgericht verurteilte Dirceu am Mittwoch (18.) zu 23 Jahren und drei Monaten Gefängnis für Verbrechen wie Bestechung und Geldwäsche.
Der 69-jährige Dirceu war zwischen 2003 und 2005 einer der einflussreichsten Männer des Landes, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bezeichnete ihn stets als „meine rechte Hand“. Bereits seit vergangenen August steht er in seinem Haus unter Arrest. Der Hausarrest ist Teil einer Strafe von elf Jahren und zehn Monaten, die er wegen seiner Verwicklung in einen Skandal um Schmiergeldzahlungen an Parlamentariern (im Jahr 2005) erhalten hat. Die Käuflichkeit hatte ihm seinen Job gekostet, während seiner Gefängniszeit ermittelte die Staatsanwaltschaft, dass er ebenfalls ein Mitglied im Korruptions-Netzwerk von Petrobras war und Gelder erhalten hat. Richter Moro klagte ihn deshalb der Verbrechen der passiven Bestechung, Verschwörung, Geldwäsche und Urkundenfälschung an.
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