Die zum größten Teil hausgemachte Energiekrise in Venezuela lässt den kollabierenden Staatsbetrieb seit Monaten auf Sparflamme laufen. Wegen der schwierigen Situation wird fast im ganzen Land täglich der Strom für mehrere Stunden abgestellt, Staatsbedienstete und Schüler bekamen staatlich angeordnete „freie Tage“. Statt die in der Vergangenheit sprudelnden Petro-Dollars in den Aufbau einer eigenen Industrie zu stecken, präsentierte sich der verstorbene Hugo Chávez lieber in der Rolle eines spendablen Vaters der Nation und finanzierte bankrotte Staatssysteme wie auf Kuba und Nicaragua. Die Wasservorräte in den 18 Talsperren Venezuelas reichen für die Energieerzeugung nicht aus, dies spürt auch der brasilianische Bundesstaat Roraima.
Der „Estado de Roraima“ ist der bevölkerungsärmste der 27 Bundesstaaten von Brasilien und grenzt an die brasilianischen Bundesstaaten Pará und Amazonas, sowie an Venezuela und Guyana. Nachdem es in den letzten Wochen bereits mehrfach zu Stromausfällen gekommen ist, tritt den letzten Tagen in der größten Stadt des Bundesstaates (Boa Vista) eine deutliche Verschlechterung auf. Die gesamte Region Roraima ist noch nicht mit dem nationalen System verbunden. Eine Vereinbarung aus dem Jahr 2001 (gültig bis bis 2021) sieht die Lieferung von bis zu 200 MW (Megawatt) aus Venezuela vor. Nach offiziellen Angaben der staatlichen brasilianischen Eletrobrás-Gruppe kommen aktuell weniger als 100 MW vom Nachbarland.
Die lokale Regierung hat bereits angekündigt, den staatlichen venezolanischen Energieversorger „CORPOELEC“ mit Geldbußen einzudecken, die Stromausfälle liegen inzwischen an manchen Tagen bei über zehn Stunden. Die brasilianischen Entscheidungsträger befürchten einen kompletten Zusammenbruch, die importierte Energie könnte total versiegen.
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