Angesichts der dramatisch verschlechterten Versorgungslage in Venezuela fordert Caritas international ein Ende der Blockade humanitärer Hilfe. „Die Lebensmittel-Vorräte im Land sind weitgehend aufgebraucht, der Großteil der Bevölkerung ist dramatisch unterversorgt. Die Menschen sind verzweifelt“, sagt der Venezuela-Referent von Caritas international, Philipp Lang, der sich derzeit in der Region aufhält. „Die medizinische Versorgung ist faktisch zusammengebrochen, die Stimmung im Land zum Zerreißen gespannt“, betont Lang.
Die Partnerorganisationen vor Ort könnten unmittelbar Unterstützung leisten, sind jedoch auf die Zustimmung von Staatschef Nicolás Maduro angewiesen. „Der Präsident muss Hilfe von außen so schnell wie möglich zulassen. Regierung und Opposition müssen in einen Dialog eintreten, um die Eskalation der Gewalt und Militarisierung zu durchbrechen. Andernfalls wird es zu einer humanitären Katastrophe kommen“, erklärt Lang.
Neben einem Wirtschaftsnotstand hatte Präsident Maduro kürzlich auch einen allgemeinen Ausnahmezustand ausgerufen, der der Armee weitreichendere Befugnisse erteilt und die Einrichtung bewaffneter Bürgerwehren vorsieht „Die Lage ist extrem angespannt. Plünderungen und gewaltsame Auseinandersetzung sind an der Tagesordnung“, erläutert Lang. Die Caritas Venezuela bemüht sich derzeit gemeinsam mit der venezolanischen Bischofskonferenz um die Erlaubnis zur Verteilung von Hilfsgütern. Auch die Bischöfe in der kolumbianisch-venezolanischen Grenzregion bemühen sich um eine Verständigung mit den venezolanischen Behörden, um die Unterstützung der notleidenden Bevölkerung zu ermöglichen.
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