Die peruanische Regierung hat am Montag (23.) in elf Distrikten der Región Amazónica einen Ausnahmezustand ausgerufen. Grund für diese Maßnahme ist der illegale Bergbau, der die Region mit Quecksilber kontaminiert hat. Lateinamerikas Verbrechersyndikate zwischen Brasilien und Venezuela verdienen immer mehr ihr Geld mit dem illegalen Abbau von Gold. Die Erlöse übersteigen inzwischen die Gewinne aus dem Drogenhandel und sind auch das Ergebnis des entschlossenen Vorgehens vieler lateinamerikanischer Staaten gegen den Drogenschmuggel. Die linke Terrororganisation Farc bezieht mehr als 20 Prozent ihrer Einkünfte aus dem illegalen Goldhandel. In Kolumbien und Peru – den beiden größten Koka-Produzenten der Welt – wird mittlerweile mehr Geld mit Gold als mit Kokain verdient. Auch in Peru, Bolivien, Ecuador, Brasilien, Venezuela, Nicaragua und Mexiko sind kriminelle Banden zunehmend in den illegalen Bergbau verwickelt.
Durch den Einsatz von Quecksilber und Cyanid wird das Trinkwasser verseucht. Der „Trend“ hat schwere Konsequenzen für Menschen und Natur. Wissenschaftler bestätigten, dass zur Gewinnung von einem Kilogramm Gold etwa 1,3 Kilo Quecksilber ins Wasser gelangen und schwere neurologische Schäden bei der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten verursachen. Aus dem am Montag von Perus Präsidenten Ollanta Humala unterzeichneten Dekret geht hervor, dass der Notstand in den Bezirken der Region Madre de Dios (Grenze zu Brasilien und Bolivien) für zunächst 60 Tage gilt.
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