In Brasilien steigt der sexuelle Missbrauch an Mädchen unter zehn Jahren weiter an. Dies belegen vorläufige Daten aus dem Gesundheitsministerium. Demnach wurden im vergangenen Jahr 4.024 Fälle von Vergewaltigungen aktenkundig, die tatsächliche Zahl dürfte jedoch um ein Vielfaches höher sein. Die meisten Fälle werden nur bekannt, wenn die Kinder in Gesundheitseinrichtungen medizinisch behandelt werden. Die Nötigung zum Geschlechtsverkehr oder zu ähnlichen sexuellen Handlungen lag im Jahr 2011 bei 2.267 Fällen, die Steigerung in 2015 erreicht damit traurige und beunruhigende 77,5%.
Im Vergleich zu 2014 erhöhte sich die Zahl der Vergewaltigungen in dieser Altersgruppe um 12,7%. Die massiven Verletzungen der Selbstbestimmung von Mädchen im Alter von 10, 11 und 12 Jahren sind seit einigen Jahren rückläufig – im Jahr 2015 allerdings immer noch viel höher als 2011. Die Daten aus dem Informationssystem für meldepflichtige Krankheiten belegen ebenfalls, dass im vergangenen Jahr 17.871 Frauen aller Altersgruppen nach einer Vergewaltigung medizinisch behandelt wurden. Mehr als die Hälfte der Fälle – 57,81% – wurden im eigenen Haushalt verübt (Dunkelziffer wesentlich höher).
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