Im fünftem Monat in Folge haben internationale Touristen mehr Geld in Brasilien ausgegeben. Nach offiziellen Zahlen lagen die Ausgaben der Touristen im Mai bei 434 Millionen US-Dollar. Dies sind knapp 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahlen für die ersten fünf Monate des Jahres sind ebenfalls positiv. Die Ausgaben summierten sich auf den Rekordwert von 2,75 Milliarden US-Dollar und stiegen damit um 10,24 Prozent. Von Januar bis Mai 2015 waren Einnahmen von 2,5 Milliarden US-Dollar vom brasilianischen Tourismusministerium in Zusammenarbeit mit der Zentralbank des Landes registriert worden. Insgesamt hatten 2015 über 6 Millionen Touristen Brasilien besucht.
Für Alberto Alves, Interimsminister für Tourismus zeigen die Daten, dass der Tourismus durchaus das Potenzial hat, die angeschlagene Wirtschaft des Landes zu beleben. Alves zeigt sich dabei zuversichtlich, dass die kommenden Olympischen Sommerspiele und die damit erwarteten Besucherströme das Ergebnis nochmals verbessern werden. Zuvor war bekannt geworden, dass der Sektor mit einem Wachstum von bis zu 16 Prozent rechnet und daher rund 115.000 neue Stellen schaffen will. „In diesem schwierigen Moment, den wir derzeit zu überstehen haben, ist die Vorhersage von einer Erhöhung der Einnahmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze selbstverständlich eine hervorragende Nachricht. Es zeigt, dass der Tourismus gute Möglichkeiten hat, Brasilien dabei zu helfen, sich der Krise zu stellen“ so Alves optimistisch.
Die Ausgaben der Brasilianer im Ausland gehen hingegen zurück. Hier sanken die Zahlen von 1,414 Milliarden US-Dollar im Mai 2015 auf 1,113 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr. Von Januar bis Mai 2016 wurden 5,16 Milliarden US-Dollar an Devisentransfers verzeichnet, dies entspricht einem dramatischen Rückgang von 37,76 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wo Brasilianerinnen und Brasilianer noch 8,29 Milliarden US-Dollar im Ausland ausgegeben haben. Beliebte Reiseziele brasilianischer Touristen in Europa sind momentan noch Portugal, Spanien und Italien, gefolgt von Frankreich, England und Deutschland. Auch wenn hier noch Rundreisen mit Hotelaufenthalten im Fokus stehen, hoffen Reiseveranstalter in Europa aber auch auf eine steigende Nachfrage von preisgünstigen Ferienwohnungen an Nordsee als auch Ostsee, Mittelmeer und Atlantikküste.
Da viele Reisende jedoch in der kommenden Saison weniger Geld für den Urlaub ausgeben wollen, gehen Experten nun von einer zusätzlichen Belebung im eigenen Land aus. So dürfte vor allem im Dezember 2016 und Januar 2017 die Nachfrage im eigenen Land steigen und somit auch die Preise anziehen lassen. In den brasilianischen Sommerferien, traditionell zwischen Weihnachten und Karneval gelegen, liegen die Preise ohnehin schon deutlich höher. Besonders Familien mit Kindern, die auf die Schulferien Rücksicht nehmen müssen, beklagen seit Jahren die ihrer Meinung nach zu hohen Preisunterschiede zwischen Haupt- und Nebensaison.
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