Venezuela: Dominikanische Republik profitiert von fehlender Luft-Konnektivität

domrep

"Otto Normalverbraucher" dürfte sich den Flug nicht leisten können, Tickets kosten bis zu 65.000 Bolívares (Foto: Latinapress)
Datum: 13. Juni 2016
Uhrzeit: 19:34 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Drei Jahre nach dem Tod von Hugo Chávez hat sein profilloser Nachfolger Nicolás Maduro das Land heruntergewirtschaftet und das Volk gegen sich aufgebracht. In der Region Lateinamerika und der Karibik boomt der Tourismus. Während Länder wie Kuba, Ecuador, Kolumbien, Dominikanische Republik und Peru Rekordzahlen bei der Ankunft von Touristen verzeichnen, hat das unter Orientierungslosigkeit leidende venezolanische Regime inzwischen auch die Tourismusindustrie zu Grunde gerichtet. Nach Alitalia, Air Canada und Lufthansa setzte inzwischen auch die die größte Fluggesellschaft Lateinamerikas „LATAM Airlines Group“ ihre Flüge nach Venezuela aus. Das Land wird auch im Hinblick auf Luft-Konnektivität zunehmend isoliert. Der internationale Flughafen von Caracas (Aeropuerto Internacional de Maiquetía “Simón Bolívar”) ist zum Provinzflughafen verkommen, auf dem nur noch halb so viele Maschinen landen wie 2015. Diese Tatsache führt dazu, dass immer mehr Venezolaner – sollten sie über die finanziellen Mittel verfügen – ihren Urlaub in der Dominikanischen Republik verbringen.

Nach Angaben des Amtes für Tourismus der Dominikanischen Republik besuchten im ersten Quartal dieses Jahres 50,6% mehr venezolanische Touristen die DomRep gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2015. Miguelina Ruiz, Direktorin des Amtes für Tourismus der Dominikanischen Republik und verantwortlich für die Förderung des Tourismus der Insel in Venezuela, Ecuador und Zentralamerika (Panama, Costa Rica und Guatemala), führt diesen Besucheransturm insbesondere auf die Beschränkung bei der Akquisitionswährung zurück. Aufgrund dieser staatlichen Bestimmungen vermeidet der typische venezolanische Tourist Reisen nach Europa und besucht vermehrt die Inseln der Karibik.

Ruiz betonte, dass bereits das Jahr 2015 das beste Jahr in Bezug auf die Passagierbewegung aus Venezuela war. Insgesamt hatten über 167.176 Venezolaner die Dominikanische Republik besucht, der südamerikanische Staat an der Karibikküste ist damit vor Brasilien das Land Nummer eins der Latino-Touristen. Nach ihren Worten besuchten zwischen Januar und April dieses Jahres 59.000 venezolanische Touristen den auf der Insel Hispaniola liegenden Inselstaat, dahinter folgen Brasilien, Argentinien und Kolumbien.

Die Luft-Konnektivität zwischen Venezuela und der Dominikanischen Republik bezeichnet Ruiz als „sehr gut“. Die Flugzeit vom Flughafen Caracas (Aeropuerto Internacional de Maiquetía “Simón Bolívar”) auf die Insel der Großen Antillen beträgt etwa eine Stunde und 20 Minuten, vier Maschinen fliegen in die DomRep (derzeit eine tägliche Frequenz). „Otto Normalverbraucher“ dürfte sich den Flug nicht leisten können, Tickets kosten bis zu 65.000 Bolívares (Mindestlohn 15.051).

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Kalli

    Wie wärs denn mit „Flugverbindungen“ statt „Luft-Konnektivität“.

  2. 2
    Don Ewaldo

    Das Elend hat einen Namen…. in Zahlen lässt sich das nicht mehr ausdrücken.
    Ausserdem,die Luxusgeländewagen vor z.b. C N E sprechen ihre eigene Sprache!!
    Wer kann,bereichert sich noch,bevor das „Schiff untergeht „.
    Die Scheinwelt bekommt Risse…. Auch der Dümmste wird mal schlau,der einfachste Part,Geld zu verdienen,ist der Tourismus,funktioniert in den ärmsten Ländern der Welt,nur nicht in Venezuela

  3. 3
    paulo

    der minimallohnverdiener soll auch nicht reise und in der gegend herumfliegen, sondern protestieren um das land wieder neu und besser aufbauen zu können.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!