Das südamerikanische Land Brasilien ist die Heimat von 9.000 anerkannten Flüchtlingen. Nach Angaben des Nationalkomitees für Flüchtlinge (CONARE) gab es in den vergangenen sechs Jahren eine Zunahme der Asylanträge von mehr als 2.860 Prozent. Die Antragsteller kommen aus 78 verschiedenen Ländern, die meisten aus Syrien, der Demokratischen Republik Kongo und Angola. Laut Gabriel Godoy, UN – Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), wurden 2010 rund 500 Anträge auf Anerkennung als Flüchtling pro Jahr gestellt. Heute registriert das größte Land Lateinamerikas 1.200 Anträge pro Monat.
Im Jahr 2015 gingen mehr als 28.000 Anträge ein . „Die weltweite Situation hatte auch einen Einfluss auf Brasilien, ein rascher Anstieg der Flüchtlinge wurde verzeichnet. Wir müssen das brasilianische Flüchtlingssystem überdenken, um so besser auf die zunehmende Zahl von Anträgen reagieren zu können. Dafür braucht es mehr finanzielle und personelle Ressourcen“, so Godoy während eines Seminars über die Lage der Flüchtlinge am Donnerstag (16.) in Rio de Janeiro.
Die massenhafte Flucht aus dem Bürgerkriegsland Syrien lässt auch das weit entfernte Südamerika nicht kalt. Brasilien hatte mehrfach bekräftigt, syrische Flüchtlinge in diesen Krisenzeiten „mit offenen Armen“ aufzunehmen. Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro gab bekannt, sogar 20.000 Syrer aufzunehmen. Die humanitäre Geste aus dem Miraflores war allerdings wie üblich propagandistischer Art, vor der vom Regime verursachten Dauerkrise flüchtet inzwischen die eigene Bevölkerung.
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