Brasiliens Regierung fordert Änderungen innerhalb des Staatenbundes „Mercosur“ (Gemeinsamer Markt Südamerikas) und will dafür ein Treffen der Gründungsmitglieder (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay) am 23. August in Montevideo nutzen. Brasília fordert eine Lockerung der Statuten hinsichtlich der Erweiterung und der Vertiefung des Bündnisses. Mitgliedern des „Mercado Común del Sur“ ist es untersagt, mit Drittstaaten bilaterale Freihandelsabkommen abzuschließen. Dies führte in Uruguay und Paraguay bereits zu Überlegungen, aus dem regionalen Block wieder auszutreten.
Brasiliens Außenminister José Serra kritisierte Venezuela scharf. Seit der Vollmitgliedschaft des Landes im Jahr 2012 ist die fehlende Strategie im Umgang mit den USA und Europa besonders sichtbar. Caracas wird zunehmend zur Belastung für ganz Lateinamerika, ahistorischer Ideologismus hartnäckigster Betonköpfe verhindert die Ausweitung des Handels zwischen dem Mercosur und anderen internationalen Partnern. „Wir haben ein Automobilabkommen mit Kolumbien geschlossen, das nicht in Kraft treten kann, weil Venezuela die Unterschrift verweigert“, so Serra.
Brasiliens Interims-Präsident Michel Temer ließ durchblicken, dass seine Regierung eine klare Wende in der Außenpolitik vollziehen und sich von autoritären Regimen wie Kuba oder Venezuela abwenden/distanzieren wird. Temer strebt engere Beziehungen mit Kolumbien und Argentinien an und wird nach einer möglichen Amtsenthebung von Dilma Rousseff die Regierungen in Buenos Aires und Bogotá als erste Länder in Südamerika zwischen September und Oktober dieses Jahres besuchen.
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