Der kubanische Menschenrechtsverteidiger und Sacharow-Preisträger des Europäischen Parlaments Guillermo Fariñas schwebt nach einem bereits 38 Tage andauernden Hungerstreik in akuter Lebensgefahr, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die IGFM fordert Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz dazu auf, öffentlich Solidarität für Guillermo Fariñas zu zeigen, seine legitimen Forderungen auf internationaler Ebene zu unterstützen und General Raúl Castro zu einer lebenserhaltenden Erklärung zu bewegen.
Guillermo Fariñas trat am 20. Juli 2016 in den Hungerstreik, um gegen die anhaltenden Repressionen gegen Regimekritiker zu protestieren. In einem offenen Brief an Raúl Castro gibt er an, seinen Hungerstreik erst zu beenden, wenn dieser öffentlich erklärt, dass Regimekritiker nicht länger gefoltert, geschlagen, mit dem Tode bedroht und in fingierte Anklagen verwickelt werden und ihre persönlichen Gegenstände nicht mehr grundlos konfisziert werden. Der Bürgerrechtler ist von vorhergehenden Hungerstreiks bereits sehr geschwächt und leidet an chronischen Nierenproblemen sowie einer verstärkten Neigung zu Thrombose. Er verliert mehrmals täglich das Bewusstsein.
Bereits dreimal musste der Bürgerrechtler und Vorsitzende des oppositionellen „Vereinten Antitotalitären Forums“ (FANTU) in das Arnaldo Milián Castro-Krankenhaus in Santa Clara eingeliefert werden, zum letzten Mal am 18. August, nachdem er in seiner Wohnung bewusstlos zusammengebrochen war. Im Krankenhaus erhielt er aber eine Infusion, wurde noch am selben Tag wieder entlassen und setzte seinen Hungerstreik fort.
Menschenrechtler fordern Solidarität und Unterstützung auf internationaler Ebene
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin fordert die hochrangigen deutschen Politiker dazu auf, die Forderungen von Guillermo Fariñas auf internationaler Ebene zu unterstützen. „Der Sacharow-Preisträger fordert nur Selbstverständliches. Zum Beispiel, dass auf Kuba niemand mehr aus politischen Gründen misshandelt und verhaftet wird. Das sollte von Vertretern Deutschlands und der demokratischen Staaten jederzeit aktiv unterstützt werden. Fariñas darf nicht sterben, so wie dies bei den kubanischen Bürgerrechtlern Orlando Zapata Tamayo und Pedro Luis Boitel bereits geschehen ist“, so Lessenthin.
Wo bleiben die weltweiten Proteste der Wackeren Demokraten und Menschenrechtler ?