Seit 1980 begeht die Welttourismusorganisation (UNWTO) jedes Jahr am 27. September den Welttourismustag. Das Datum geht zurück auf die Ratifizierung der UNWTO-Statuten im Jahr 1970. Der Welttourismustag zeigt die Bedeutung des Tourismus für die internationale Gemeinschaft sowie seine Auswirkungen auf soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Werte weltweit. Die Region Lateinamerika hat mit Ausnahme von Staaten wie Venezuela und Brasilien viel zu feiern, alleine im Jahr 2015 reisten 41,1 Millionen Touristen nach Süd- und Zentralamerika. Im Hinblick auf die Einnahmen erwartet die Region ein Wachstum von 2,1 Prozent im Jahr 2016. In Bezug auf internationale Touristenankünfte belegen die Daten der Welttourismusorganisation, dass bis zum Ende des laufenden Jahres Zentralamerika ein Plus von sieben Prozent und Südamerika um vier Prozent verzeichnen dürften (zum Vorjahr).
Der Tourismus in Venezuela ist seit Jahren rückläufig. Im von einer Dauerkrise gebeutelten Land ging in den letzten Monaten sogar der Inlandstourismus dramatisch zurück. Offizielle Zahlen gibt das Maduro-Regime nicht bekannt, Statistiken über die Misere stammen vom Branchenverband der Hotellerie. Auch im Nachbarland Brasilien ziehen dunkle Wolken auf. Obwohl in Rio de Janeiro im August die Olympischen Spiele 2016 stattgefunden haben ist Brasilien das einzige Land in der Region (offiziell), in dem bis zum Ende des Jahres ein Rückgang des Tourismus erwartet wird. Schätzungen gehen von einem Minus um 1,6 Prozent aus – trauriger Rekord in diesem Sektor seit 1930.
Als Ursache werden politische Unruhen, das Zika-Virus und eine schwache makroökonomische Entwicklung genannt. Trotz dieser negativen Daten zeigt sich ein Silberstreif am Horizont. 87,7 Prozent der ausländischen Touristen gaben anlässlich einer Befragung am Rande der Olympiade am Zuckerhut bekannt, dass sie nach Brasilien zurückkehren werden.
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