Die sogenannte Petrobras-Affäre lässt in Lateinamerika und besonders in Brasilien keinen Stein auf dem anderen. In das gigantische Geflecht von Korruption und Nepotismus ist auch die Brasilianische Entwicklungsbank (Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social, Kurzform BNDES) verwickelt, die Projekte im Ausland finanziert. Der Baukonzern Odebrecht gehörte zu den grössten Empfängern von günstigen Staatskrediten, Brasiliens ehemaliger Präsident Lula da Silva soll darin verwickelt sein und wird wegen Korruption angeklagt. Am Dienstag (11.) kündigte die BNDES an, alle Verträge hinsichtlich der Finanzierung von Auslands-Projekten an Odebrecht zu überprüfen.
Dabei handelt es sich um ein Portfolio von 47 Projekten unter anderem in Argentinien, Kuba, Venezuela, Guatemala, Honduras, Dominikanische Republik, Angola, Mosambik und Ghana, von denen 25 bereits vergeben. „BNDES wird jedes der 47 Projekte des aktuellen Portfolios überprüfen. Dabei geht es um Finanzierungen in Höhe von etwa 13,5 Milliarden US-Dollar. Davon sind 25 Projekte unter Vertrag (sieben Milliarden US-Dollar), insgesamt wurden bereits 2,3 Milliarden US-Dollar ausgezahlt“, so die offizielle Mitteilung der Bank. Zudem werden die Richtlinien hinsichtlich der Gewährung von Krediten gründlich überarbeitet – unter Mitwirkung der Generalstaatsanwalt, Unterstützungssystemen der Regierung, sowie den Empfehlungen des Gerichtshofs der Europäischen Union.
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