Die Kooperative Republik Guyana ist ein Staat an der Atlantikküste Südamerikas und grenzt an Brasilien, Venezuela und Suriname. 1978 kam das Land durch den Massensuizid von Jonestown in die Weltnachrichten, beim kollektiven Selbstmord hatte Sektenführer Jim Jones vom „Peoples Temple“ 900 Menschen mit in den Tod genommen. Der an Bodenschätzen reiche Staat hat von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine zweifelhafte Auszeichnung erhalten. Laut der Sonderorganisation der Vereinten Nationen ist Guyana das Land mit der höchsten Selbstmordrate der Welt. Demnach nehmen sich laut Statistik 44,2 Guyaner (pro 100.000) das Leben, der globale Durchschnitt liegt bei 16.
Guyana ist der einzige südamerikanische Staat, der die Todesstrafe weiterhin anwendet und wird von Menschenrechtsorganisationen auch wegen der lebenslangen Freiheitsstrafen für Homosexuelle angemahnt. Missbrauch von staatlicher Seite, eine hohe Kriminalität und eine jämmerlich veraltete Gesetzgebung machen die Gesellschaft betrübt, das Selbstwertgefühl in großen Teilen der Bevölkerung ist gering. Psychisch kranke Menschen werden als „Idioten“ oder „Umnachtete“ definiert – Betroffene erleben neben ihrer psychischen Erkrankung oft eine „zweite Erkrankung“: Die Stigmatisierung.
Gesundheitsminister Dr. George Norton beschreibt Guyanas nationales psychiatrisches Krankenhaus als „nicht für den menschlichen Verzehr geeignet“. Die seit Jahren vernachlässigte psychische Gesundheit vieler Menschen definiert er als“persönliche Priorität auf meiner Agenda“ und lässt einen nationalen Suizidpräventionsplan entwickeln. Dazu gehört die Ausbildung zusätzlicher Psychiater und die Schaffung/Einrichtung eines psychosozialen Rehabilitations-Zentrums.
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