Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann hat Mexiko einen zweitägigen Präsidialbesuch abgestattet. Beim Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peñia Nieto am Freitag, 4. November 2016, stand die Intensivierung der bilateralen Beziehungen im Zentrum. Der Bundespräsident wohnte zudem der Gründungszeremonie der schweizerisch-mexikanischen Handels- und Industriekammer bei. Lanciert wurde auch die „Alianza Suiza por la Educación Dual“ (Schweizer Allianz für Berufsbildung). Ziel des Präsidialbesuchs im G-20-Land Mexiko war es, auf höchstem politischem Niveau die Kontakte zum zweitwichtigsten Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika zu konsolidieren. Der Bundespräsident wurde von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.
Zusammen mit Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo Villarreal nahm der Bundespräsident in der Casa de Suiza an der Gründungszeremonie der schweizerisch-mexikanischen Handels- und Industriekammer teil. Beim Treffen mit Finanzminister José Antonio Meade war unter anderem auch das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und Mexiko ein Thema. Das Abkommen, das 2001 abgeschlossen wurde, soll aktualisiert werden.
Mit Bildungsminister Aurelio Nuño Mayer lancierte der Bundespräsident am Freitag, 4. November 2016, im Colegio Suizo de México die „Alianza Suiza por la Educación Dual“ (Schweizer Allianz für Berufsbildung). Die Initiative bietet in Mexiko ansässigen Schweizer Unternehmen die Möglichkeit, sich offiziell an der dualen Ausbildung von Lernenden zu beteiligen. Entsprechend ihren Bedürfnissen können diese gewisse Berufsausbildungen initiieren und damit ihren Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften decken. Aktuell tragen zehn Schweizer Unternehmen die Allianz. Sie alle engagieren sich aktiv am Einführungsprozess der dualen Berufsbildung in Mexiko und werden ab 2017 rund 200 Lehrstellen anbieten.
Zur Einführung der dualen Berufsbildung im mexikanischen Bildungssystem ist die Schweiz zudem bereit, Informationen, Erfahrungen, gute Praktiken und Expertise mit Mexiko zu teilen. Mit einem gemeinsam unterzeichneten Letter of Intent, wollen die beiden Länder den Dialog und den fachlichen Austausch zwischen Experten und Stakeholdern verstärken. Außerdem wurde ein Memorandum of Understanding zwischen Swissmedic und der mexikanischen Heilmittelbehörde COFEPRIS unterzeichnet. Das MoU dient als Basis für eine verstärkte Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen und schafft dafür die formelle Grundlage. Ebenfalls unterzeichnet wurde ein Luftverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und Mexiko.
Die Schweiz und Mexiko
Mehr als 5.400 Schweizer Staatsangehörige leben in Mexiko – umgekehrt rund 2.800 mexikanische Staatsangehörige in der Schweiz. In Mexiko sind rund 400 Schweizer Firmen ansässig, die rund 50‘000 Mitarbeitende beschäftigen. Die Schweiz ist der acht grösste Direktinvestor in Mexiko.Seit Inkrafttreten eines Freihandelsabkommens zwischen der EFTA und Mexiko im Jahr 2001 haben sich die Wirtschaftsbeziehungen deutlich intensiviert. Eine enge Zusammenarbeit pflegen die Schweiz und Mexiko auf multilateraler Ebene, unter anderem bei Fragen des Klimawandels, in Menschenrechtsfragen und in der Pazifik-Allianz (Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru), bei der die Schweiz Beobachterin ist.
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