Nach einem beispiellosen Wahlkampf entscheiden die Amerikaner am Dienstag (8. November 2016), wer Nachfolger von Barack Obama wird. Nach der 58. Präsidentschaftswahl werden entweder Hillary Clinton oder Donald Trump am 20. Januar 2017 als 45. US-Präsident vereidigt. Über 41 Millionen Amerikaner haben bereits ihre Stimme abgegeben, Wahlberechtigt sind alle US-Bürger, die älter als 18 sind und sich rechtzeitig registriert haben. Bereits in den frühen Morgenstunden wurde deutlich, dass bei dieser Wahl offenbar mehr Latinos als je zuvor abstimmen.
Nach Berichten lokaler Medien liegt im Bundesstaat Florida die Zahl schon abgegebener Stimmen der hispanischen Bevölkerung mit mehr als 450.000 fast doppelt so hoch wie bei den Wahlen im Jahr 2012. Das Clinton-Lager setzt auf diese Bevölkerungsgruppe, insbesondere in Schlüsselstaaten wie Florida und Nevada hat die demokratische Kandidatin bei den US-Amerikanern mit lateinamerikanischer Herkunft deutlich bessere Werte als ihr Konkurrent Donald Trump. In den Vereinigten Staaten haben 45 Millionen der insgesamt rund 320 Millionen Einwohner einen lateinamerikanischen Hintergrund.
Update, 9. November
Donald Trump hat die Wahlen vor Hillary Clinton gewonnen (mindestens 290 zu 218 Wahlmännerstimmen), im drittgrößten Staat der Erde waren etwa 219 Millionen Menschen wahlberechtigt. Die Republikaner haben ebenfalls die Mehrheit in Senat und Repräsentantenhaus. Die Regierungen von Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Paraguay, Guatemala, Peru und Mexiko gratulierten Trump bereits zu seinem Sieg und zeigten sich davon überzeugt, dass die guten Beziehungen mit Washington beibehalten werden. „Er hat die Einwanderungspolitik in Frage gestellt, Handelspolitik, Freihandelsabkommen, Sicherheitsrichtlinien. Es gibt sehr große Fragen, die offen bleiben. Allerdings darf man nicht urteilen, bevor mit Trump nicht persönlich über diese Themen gesprochen wurde“, so der chilenische Außenminister Heraldo Muñoz.
Madame Clinton hatte sich vor 8 Jahren schon für unverzichtbar für ihr Land gehalten. Nun wird sie endgültig damit leben müssen, dass eine Mehrheit es nicht als Verzicht empfindet, ohne sie auszukommen. Selten konnte man eine Person in der Politik beobachten, die so bar menschlicher Züge ist und dies auch in keiner Weise verbergen kann. Ihr Wahlkampf war schmutzig, verlogen, intrigant, vor allem innerhalb der eigenen Partei gegenüber Mitbewerbern. Ein Kommentator in einem andere Forum regte an, man solle sie dazu verurteilen, ihren Lebensabend in Syrien zu verbringen. Vielleicht gar keine schlechte Idee!
So zieht nun ein politischer Aussenseiter ins Weisse Haus, der sich selbst das Leben durch mehr als fragwürdige Äusserungen schwer gemacht hat, den viele deshalb fürchten und verabscheuen. Nicht zuletzt aber auch dank einer beispiellosen Schmutzkampagne gegen ihn, angeführt von CNN, an der sich praktisch sämtliche internationalen Medien beteiligten. Da stellt sich einem doch die Frage, wofür halten sich Herausgeber und Schreiberlinge eigentlich, die sich an so etwas zutiefst undemokratischem beteiligen. Pressefreiheit in Ehren, sie darf jedoch nicht in dieser Form missbraucht werden.