Illegale Einwanderung in den USA: Ankündigung von Trump sorgt für Aufregung in Lateinamerika

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Nach Angaben der 13 peruanischen Konsulate leben 356.512 Peruaner in einem unregelmäßigen/irregulären Zustand in den USA (Foto: mingov)
Datum: 15. November 2016
Uhrzeit: 13:31 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der designierte US-Präsident Donald Trump will nach Amtsantritt im Januar kommenden Jahres sofort Fakten schaffen und hat eine zügige Abschiebung von bis zu drei Millionen illegalen Einwanderern angekündigt. Ausgewiesen werden sollen nach seinen Worten Kriminelle, Bandenmitglieder und Drogendealer. „Wir schaffen sie außer Landes, oder wir sperren sie ein. Aber wir schaffen sie raus aus unserem Land, denn sie sind hier illegal“, so Trump in einem Interview. Die Ankündigung sorgt für Aufregung in Lateinamerika, Perus Außenminister Ricardo Luna versucht die peruanische Gemeinde in den Vereinigten Staaten zu beruhigen.

Nach Angaben der 13 peruanischen Konsulate leben 356.512 Peruaner in einem unregelmäßigen/irregulären Zustand in den USA. Dieser Personenkreis konzentriert sich auf fünf Verwaltungsbezirke: Los Ángeles (66.000 undokumentierte Peruaner), Paterson (63.000), New York (52.500), Denver (50.000) und weitere 22.000 in Miami. Gabriel Velasco, Vertreter der peruanischen Gemeinde in New York, spricht von einer Angst unter den Einwanderern ohne Papiere. Viele leben seit Jahren in den USA, haben sich dem System angepasst und bereits eine Familie gegründet.

„Trump redet viel, aber es wird sich der Realität stellen müssen. Eine Mauer bauen (Mexiko) und illegale abschieben wird eine Menge Geld kosten. Ich bin zuversichtlich, dass die Partei der Republikaner sinnvoll agiert“, hofft Velasco.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Man muss den illegal eingewanderten Latinos anrechnen, dass das gleiches Delikt in ihren Heimatländern oft sehr lasch gehandhabt wird. In Venezuela z.B. ist es in der Regel mit einer Multa (Strafgebühr) getan, wenn man die erlaubte Aufenthaltsdauer um Monate oder Jahre überschreitet. Aber gerade deshalb gilt es, ein Zeichen zu setzen, um deutlich zu machen, dass dies in westlichen Demokratien anders gehandhabt wird. Dies haben die U.S.A. viel zu lange schlampern lassen. Ihre Regierungen der Vergangenheit tragen selber Mitschuld and der horrenden Zahl von Illegalen. Man kann schon fast von „tolerierter Praxis“ sprechen.

    Wenn die neue Regierung der U.S.A. Versäumtes nachholt und die daraus resultierenden Missstände korrigiert, so kann man dies nur begrüssen. Trump hat flexible Praktiken angekündigt, strikte Abschiebung für etwa 3 Millionen Kriminelle, von insgesamt etwas 11 Millionen Illegalen. Das Verfahren mit dem „Rest“ von 8 Millionen lässt er noch offen. Dies kann ja wohl nur die Option einer permanenten Aufenthaltserlaubnis der meisten von ihnen bedeuten. Die U.S. Staatsbürgerschaft darf meines Wissens per Gesetz niemand erhalten, der einmal illegal eingereist ist. Das gilt lebenslang und könnte auch der Präsident nicht ohne Weiteres ändern.

  2. 2
    Wolfgang

    Gut recherchiert, Martin! Aber es betrifft ja nicht nur die Peruaner, sondern zB auch ???Tausend illegale Venezolaner in Doral FL oder anderen Staedten. Aber „ein Glueck“ gibt es ja noch die diversen „Sanctuary Cities“, die undokumentierte Immigranten nicht an Bundesbehoerden ueberstellen. Aber auch unsere venezolanischen Behoerden machen mittlerweile Ernst, aus Margarita wurden in letzter Zeit einige Deutsche und Schweizer ohne gueltige Papiere abgeschoben. Und die, die sich mit bis zu $200 freikaufen konnten, leben mit der Gefahr, diesen Betrag jetzt bei jeder Verkehrskontrolle abdruecken zu duerfen, weil man sie ja jetzt kennt. Kann auf Dauer teuer werden! Mein Glueckwunsch nochmal an dieser Stelle an #makeamericagreatagain Donald Trump. Ich durfte die Wahlnacht live in Las Vegas, Nevada miterleben. Das war historisch. Grossartig. Galaktisch.

  3. 3
    Nana

    Hallo Martin und Wolfgang, ich bin total begeistert über Ihre vernünftigen und leider sehr doch seltenen Ansichten hier in meiner Umgebung und auch vor allem in Mexico.
    Publik sollte man vor allem dort auch machen, daß Obama während seiner 2. Amtsperiode ca. 2,5 Millionen Mexis ausgewiesen hat, da sie so ignorant sind und meinen, Trump wäre der erste President, der solche Maßnahmen ergreift.
    Ich warte mit Spannung auf Tr(i)ump(h)s Amtsantritt.

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