Das Goethe-Institut eröffnet am Mittwoch (16.) das neue Residenzhaus „Vila Sul” in Salvador de Bahia (Brasilien). An der feierlichen Eröffnung nehmen unter anderem Bundestagspräsident Norbert Lammert und der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann teil. Das Residenzhaus soll Ort des Austausches für Kulturschaffende, Künstler sowie Wissenschaftler und Publizisten sein, die sich mit Fragen des „Süd-Süd-Dialogs” beschäftigen.
„Das Goethe-Institut ist eine der wichtigsten Mittlerorganisationen der Bundesrepublik Deutschland und leistet weltweit einen Beitrag zur internationalen Verständigung. Ich verfolge die Arbeit des Goethe-Instituts seit vielen Jahren, nicht nur in meiner Funktion als ordentliches Mitglied, sondern auch anlässlich zahlreicher Besuche bei Instituten in verschiedenen Ländern. Ich freue mich, dass ich anlässlich der Eröffnung des Residenzprogramms ‚Vila Sul’ vor Ort in Salvador sein kann und die erste Generation von Residentinnen und Residenten in ihrem zukünftigen Domizil begrüßen darf”, so Lammert.
Die Residenz bietet mit einem Studiotheater, zwei Galerien, einem Innenhof und einer Bibliothek ideale Bedingungen für Begegnungen in unterschiedlichen Formaten an, die Reflexionen befördern und das kulturelle Schaffen vorantreiben sollen.
Der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann unterstreicht die Bedeutung von Residenzprogrammen und den besonderen Ansatz der „Vila Sul” in Brasilien: „Dem Kulturexport haben wir als Goethe-Institut schon lange den Rücken gekehrt und den Weg frei gemacht für Kulturaustausch und Koproduktion. Die ‚Vila Sul’ geht aber noch einen Schritt weiter: Sie bietet deutschen und erstmals auch internationalen Residentinnen und Residenten für jeweils zwei Monate eine Plattform, um sich mit dem hochaktuellen Themenfeld des globalen Südens auseinander zu setzten. Gibt es eine globale Kunstgeschichte? Wie können wir unser Gedankengut dekolonisieren? Mit der ‚Vila Sul’ ist nun endlich der physische Raum für den ‚Süd-Süd-Dialog’ geschaffen, an dem die kreativen Denkansätze führender internationaler Künstler und Denker zusammenkommen.”
„Das Residenzprogramm des Goethe-Instituts möchte einen intensiven Dialog zwischen Kulturschaffenden aus den unterschiedlichsten Kulturen ermöglichen, um so eine Plattform für den internationalen Austausch zu schaffen, der die Residenten bereichert und den eigenen Erfahrungshorizont erweitert”, fasst Manfred Stoffl, der Leiter des Goethe-Instituts Salvador-Bahia, zusammen.
Seit Oktober 2016 wohnen und arbeiten in der „Vila Sul” die ersten Residenten, darunter Adolphe Binder (designierte künstlerische Leiterin des Tanztheaters Wuppertal), Grada Kilomba (Schriftstellerin, Wissenschaftlerin und interdisziplinäre Künstlerin), Christoph Bieber (Politikwissenschaftler), Jürgen Kirner (Bühnenbildner) und Sigrid Garais (Dramaturgin und Kuratorin für Tanz). Alle zwei Monate werden von nun an neue Residentinnen und Residenten nach Salvador de Bahia reisen. Das Besondere: Die Stipendiaten bewerben sich nicht, sondern werden durch ein Nominierungsverfahren des internationalen Netzwerks des Goethe-Instituts und dessen Partner ausgewählt.
Leider kein Kommentar vorhanden!