Marcelo Odebrecht, inhaftierter Präsident der Baufirma Odebrecht, hat die von einem Direktor des Unternehmens erhobenen Vorwürfe der Korruption gegen den Präsidenten von Brasilien, Michel Temer, bestätigt. Dies meldet am Mittwochmorgen (14.) Ortszeit die gewöhnlich gut unterrichtete Tageszeitung „Folha de Sao Paulo“, sowie mehrere brasilianische Nachrichtensender. Marcelo Odebrecht, verurteilt wegen seiner Verwicklung in den Korruptionsfall von Petrobras, hatte am Dienstag drei Stunden lang im Rahmen einer Unterredung mit der Justiz eine Vereinbarung zur Reduzierung seiner Haftstrafe unterzeichnet.
Nach Angaben der Zeitung bestätigte Odebrecht damit die Aussage von Direktionsmitglied Cláudio Melo Filho, dass Temer drei Millionen US-Dollar für den Wahlkampf des Jahres 2014 erhalten hat. Temer war damals Vizepräsident unter der Regierung von Rousseff, weist die Anschuldigungen bisher vehement ab betont, alle Wahlkampfspenden ordentlich deklariert zu haben. Erst im September 2015 hat der Oberste Gerichtshof von Brasilien Firmenspenden an Parteien untersagt. Mit acht zu drei Stimmen stuften die Richter Wahlkampfspenden von Unternehmen als „verfassungswidrig“ ein. Bei der Präsidentschaftswahl 2014 stammten mehr als 80 Prozent der Wahlkampfspenden von Unternehmen. Das Urteil vom vergangenen Jahr ist eine Folge des Korruptionsskandals um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras.
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