Lateinamerika – Karibik: So klingt der Karneval auf Aruba

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An den aufsehenerregenden Kostümen wurde schon das ganze Jahr über liebevoll gearbeitet (Foto: Fremdenverkehrsamt Aruba)
Datum: 18. Januar 2017
Uhrzeit: 11:56 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Am 18. Februar ist es wieder soweit: Der „Jouvert Morning“, ein ausgelassener Umzug in San Nicolas, läutet den Karneval auf Aruba ein. Lange, ausgelassene Tage und durchtanzte Nächte stehen vor der Tür. An den aufsehenerregenden Kostümen wurde schon das ganze Jahr über liebevoll gearbeitet, so mancher Kopfschmuck ist fast größer als die Trägerin selbst. Nun heißt es: Feiern bis zum Umfallen. Um das durchzuhalten bedarf es schmissiger Beats zu denen die Füße ganz von allein tanzen möchten. Nicht umsonst ist die Musik das wahre Herzstück des Karnevals. Von traditionellen bis modernen Klängen, von Gesang bis Getrommel, gibt sie den Takt für Paraden und Umzüge vor.

Calypso und Road March gelten als die Seele des Karnevals und fanden einst mit den Immigranten von den britischen Karibikinseln, die in der Ölraffinerie auf Aruba arbeiteten, ihren Weg auf das One Happy Island. Mit den Jahren hat Aruba den Klängen seinen eigenen Touch verliehen. Typisch für den Calypso ist es, sozialpolitische Themen humoristisch aufzubereiten, ähnlich wie bei unserer Büttenrede. In einem gesungenen Duell sagen sich zwei Musiker mit viel Wortwitz die Meinung oder ereifern sich über aktuelle Ereignisse. Beim Road March, der Jahr für Jahr den Karnevalsohrwurm stellt, zählt dagegen eher der Beat als der Text.

Schon vor Saisonbeginn finden zahlreiche Wettbewerbe statt, bei denen die Insulaner ihre Kompositionen einreichen können. Eine Jury ermittelt den Karnevalshit des Jahres. Gehen die Meinungen der Jury und der Bewohner auseinander, wird der Favorit des Publikums meist zum beliebtesten und meistgespielten Hit der Saison, dem sogenannten Road Jam. Einer der Dauerfavoriten ist Sac’e Boem Boem von Claudius Philipps aka Mighty Talent.

Das Genre Tumba hat seine Ursprünge in der afrikanischen Kultur, im 17. Jahrhundert brachten Sklaven den tropischen Trommelbeat auf die niederländischen Antillen. Heute werden die Tumba-Songs auf Aruba auf der Landessprache Papiamiento gesungen und mit Merengue-Rhythmen vermischt. Neben den traditionellen Trommeln werden auch zunehmend moderne Instrumente verwendet. Das Tumba-Festival ist eines der Highlights des arubanischen Karnevals.

Sowohl Steel Bands als auch ihre Nachfolger, die Brass Bands, haben lange Tradition auf Aruba und werden meist als Vorboten der Umzüge und Paraden eingesetzt. Die um die 20 Mann starken Bands sorgen mit ihren Trommeln und Trompeten dafür, dass niemand auf der Insel seine Füße still halten kann und kündigen das Eintreffen der Parade schon von Weitem an. Die farbenfrohen Kostüme der Bandmitglieder sind eine wahre Augenweide.

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