„Stoppt den Landraub und die Gewalt gegen die indigenen Völker Lateinamerikas!“ Das fordert der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Prälat Bernd Klaschka. Anlass ist der Hilferuf des indigenen Volkes der Shuar aus Ecuador: Die Regierung hat auf ihrem Territorium Schürfrechte für große Kupferminen an die chinesische Firma Explocobres vergeben. Weil sich die Shuar gegen den Landraub und die drohende Verschmutzung ihrer Wasserquellen zur Wehr gesetzt haben, hat die Regierung den Ausnahmezustand in der Amazonas-Provinz Morona Santiago im Südosten Ecuadors verhängt. „Die Vergabe der Schürfrechte gleicht einem Todesurteil. Denn ohne das Land können die Shuar nicht überleben“, sagte Klaschka. Wie in vielen Ländern Lateinamerikas diene die systematische Kriminalisierung der Indigenen dazu, Inhaftierungen, Vertreibungen und Landraub zu rechtfertigen.
„Die Lage der Shuar ist schrecklich“, bestätigt auch Adveniat-Projektpartnerin Patricia Gualinga aus Ecuador. „Wir müssen internationalen Druck auf die ecuadorianische Regierung aufbauen, um die Verfolgung und Ermordung der Shuar zu beenden.“ Zusammen mit dem Rat der indigenen Völker Ecuadors fordert die katholische Menschenrechtsaktivistin die Freilassung der inhaftierten Shuar – darunter deren Anführer Wachapa Agustin. Außerdem müsse der Ausnahmezustand aufgehoben, die Provinz Morona Santiago entmilitarisiert und die Vergabe der Schürfrechte an die chinesische Firma rückgängig gemacht werden.
Aufgrund der anhaltenden gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Einheiten von Polizei und Militär auf der einen und den Shuar auf der anderen Seite hat sich das indigene Volk jetzt auch in einem Brief an Papst Franziskus gewandt: „Wir hoffen aus ganzem Herzen, darauf zählen zu können, dass Sie sich einschalten.“ Von einer Intervention des Heiligen Vaters erhofften sich die Shuar ein Ende des Konfliktes, bei dem bereits zwei Menschen getötet wurden.
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