Der Korruptionsskandal um den brasilianischen Großkonzern Odebrecht und seine Petrochemie-Tochter Braskem zieht in ganz Lateinamerika Kreise. In den USA hat die Justiz Dokumente veröffentlicht, aus denen die zur Geschäftsstrategie gehörende Schmiergeld-Praxis ersichtlich wird. Um an Aufträge für rund 100 Projekte in 12 Ländern (darunter Angola, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Mosambik, Panama, Peru und Venezuela) zu gelangen, zahlte Odebrecht den meist staatlichen Entscheidungsträgern 788 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern. Nachdem die Regierung der Dominikanischen Republik vor wenigen Wochen Ermittlungen eingeleitet hatte, gab Odebrecht am Freitag (20.) die Zahlung einer Entschädigungssumme in Höhe von 184 Millionen US-Dollar bekannt. Die ist die doppelte Summe, die der Konzern an Bestechungsgeldern gezahlt hatte.
Generalstaatsanwalt Jean Alain Rodríguez hatte nach eigenen Worten Informationen aus Brasilien angefordert und zahlreiche Personen befragt/vernommen. „Die Zielvorgabe ist klar: wir wollen wissen wer, wann und und in welcher Höhe Bestechungsgeld erhalten hat. Wir sichten Daten, Mengen und Form der Zahlungen und ich versichere Ihnen, dass wir jeden Einzelnen fassen werden – unabhängig von Partei, Regierung oder Rang. Jeder, der sich dieses Verbrechens schuldig gemach hat, landet vor Gericht“, so der Leiter der Staatsanwaltschaft in einer Erklärung.
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