Im Bestechungsskandal rund um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht hat die peruanische Polizei am Dienstag (31.) einen ehemaligen stellvertretenden Minister der Regierung von Ex-Präsident Alan García verhaftet. Jorge Cuba, ehemaliger stellvertretender Minister für Kommunikation, wird der Annahme von Bestechungsgeldern beschuldigt. Cuba kam am Dienstagmorgen Ortszeit aus den USA und wurde auf dem Flughafen von Lima festgenommen.
Staatsanwalt Hamilton Castro, Ermittler im Fall Odebrecht, hatte vor wenigen Wochen bekannt gegeben, dass für den Auftrag zum Bau der Metro-Linie 1 in Lima mehrere Millionen US-Dollar geflossen sind. Im Rahmen der US-Ermittlungen hatte Odebrecht bereits eingeräumt, für den Erhalt von öffentlichen Arbeiten in Peru zwischen 2005 und 2014 (Regierungen von Alejandro Toledo, Alan García und Ollanta Humala) rund 29 Millionen US-Dollar an Schmiergeldern gezahlt zu haben.
Der Korruptionsskandal um den brasilianischen Großkonzern Odebrecht und seine Petrochemie-Tochter Braskem zieht in ganz Lateinamerika Kreise. In den USA hat die Justiz Dokumente veröffentlicht, aus denen die zur Geschäftsstrategie gehörende Schmiergeld-Praxis ersichtlich wird. Um an Aufträge für rund 100 Projekte in 12 Ländern (darunter Angola, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Mosambik, Panama, Peru und Venezuela) zu gelangen, zahlte Odebrecht den meist staatlichen Entscheidungsträgern 788 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern.
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