Im südamerikanischen Land Ecuador haben am Sonntag (19.) 12.816.698 Wahlberechtigte einen neuen Präsidenten und 137 Mitglieder der Nationalversammlung gewählt. Um die Nachfolge von Präsident Rafael Correa bewarben sich acht Kandidaten (Lenín Moreno, „Movimiento Alianza PAIS“, Guillermo Lasso, „Alianza CREO – SUMA“, Paco Moncayo, „Acuerdo por el Cambio“, Cynthia Viteri, „Alianza Partido Social Cristiano“, Dalo Bucaram, „Fuerza Ecuador“, Washington Pesántez, „Movimiento Unión Ecuatoriana“, Iván Espinel, „Movimiento Fuerza Compromiso Social“ und Patricio Zuquilanda von der „Partido Sociedad Patriótica „21 de enero“), einen klaren Favoriten gab es nicht.
Die regierungsunabhängige Wahl-Beobachtungsstelle „Observatorio Cuidadano Electoral“ hat Unregelmäßigkeiten im Wählerverzeichnis kritisiert. Demnach waren Ausländer registriert, die weniger als fünf Jahre im Land leben und laut Gesetz eigentlich nicht wahlberechtigt sind. Lokale Medien berichteten zudem, dass eine große Zahl von Verstorben im Wahlregister stand. Nach Informationen der ecuadorianischen Behörden schließen die Wahllokale um 17:00 Ortszeit (22:00 GMT). Erste Ergebnisse werden für 20:00 Uhr Ortszeit (01:OO GMT Montag) erwartet.
Update
Nach ersten Prognosen könnte Regierungskandidat Lenín Moreno die Wahl gewonnen haben. Das Umfrageinstitut „Cedatos“ befragte 34.000 Menschen in 23 Provinzen des Andenlandes. Demnach gaben 39,4% der Wähler Moreno ihre Stimme, im Vergleich zu 30,5% für Oppositionskanditat Guillermo Lasso. Die Umfrage hat eine Fehlerquote von zwei Prozent und ein Konfidenzniveau von 97 Prozent. Laut dem Institut „OPECUADOR“ entfielen auf Moreno 42,9% der Stimmen, gefolgt von Lasso mit 27,7%. Moreno gab bereits bekannt, dass er die Wahl in einem „fairen Kampf“ gewonnen hat. Für einen Wahlsieg in der ersten Runde sind mindestens 40 Prozent der Stimmen nötig, sowie ein Abstand von mindestens zehn Prozentpunkten zum Zweitplatzierten. Sollte keiner der Kandidaten dieses Ziel erreichen, findet am 2. April eine Stichwahl statt. Ecuadors neuer Präsident wird ab dem 24. Mai für einen Zeitraum von vier Jahren regieren.
Nach Auszählung von 86,8% der Wahllokale führt Moreno mit 39,08% der Stimmen, gefolgt von Lasso mit 28,28%. Inzwischen erzeugt die langsame Auszählung der Stimmen Proteste. Tausende Menschen demonstrierten in frühen Montagmorgen vor dem Sitz des Nationalen Wahlrats in Quito und Guayaquil und fordern Transparenz bei der Auszählung der Stimmen. Cynthia Viteri, Kandidatin der Christlich-Sozialen Partei, erhielt rund 16,3% der Stimmen und sicherte bei einer Stichwahl Lasso ihre Unterstützung zu. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Behörden bei 82,76 Prozent.
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