Der Nordosten von Brasilien erlebt die schlimmste Dürre seit einem Jahrhundert. Seit 2012 hat es in der „Sertão“ kaum geregnet. Riesige Landstriche sind blattlos und geschwärzt, als ob er ein riesiges Feuer die Landschaft verbrannt hätte. Der Sertão bezeichnet die halbwüstenartigen Landschaften im Binnenland des größten Staates in Lateinamerika. Er ist eine der vier Subregionen der“Região Nordeste do Brasil“ mit dem höchsten Flächenanteil. Er erstreckt sich über die Bundesstaaten Alagoas, Bahia, Ceará, Paraíba, Pernambuco, Piauí, Rio Grande do Norte und Sergipe.
Dürre gehört zur Geschichte der verarmten semiariden Region, hat inzwischen allerdings katastrophale Ausmaße erreicht. Klimatologen sprechen von einer perverse Kombination, ausgelöst von verschiedenen Faktoren: der Prävalenz von El Niño im Pazifik, Erwärmung des Nordatlantiks und der Klimawandel, der in den letzten fünfzig Jahren zu einer Erhöhung der Temperaturen von 1,3 Grad Celsius im Bundesstaat Ceará geführt hat.
Flüsse und Stauseen sind ausgetrocknet. Viele der künstlichen Wasserspeicher weisen nur noch sechs Prozent ihrer Kapazität auf, einige sind bereits buchstäblich verdampft. Die dramatische Situation stellt oft ein schwieriges Dilemma für die Bewohner und deren Viehbestand dar. Baden oder das Waschen von Kleidung sind in der heißen „Sertão“ ein Luxus geworden, von den 25 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner leiden mindestens drei Millionen unter schweren Mangel an Wasser
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