30.000 Euro stellt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat als Soforthilfe für die Opfer der Überschwemmungen in Peru zur Verfügung. Bereits seit Ende Dezember kommt es regelmäßig zu heftigen Unwettern, die zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen führen. Bisherige Bilanz der stärksten Niederschläge seit 18 Jahren in Lima und den nördlichen Regionen des Landes: 62 Tote, elf Vermisste, insgesamt mehr als eine halbe Million direkt von den Überschwemmungen und den Erdrutschen betroffene Menschen, 62.000 haben ihr Obdach verloren.
„Mit der Soforthilfe des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat können wir die Opfer mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten sowie Decken und Kleidern versorgen“, sagt der Generalsekretär der peruanischen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Strotmann von Chosica. Über ihre Gemeindestruktur hat die katholische Kirche die Möglichkeit, die Hilfe bis in den letzten Winkel des Landes zu bringen, sodass auch wirklich die am stärksten betroffenen Menschen erreicht werden.
„Die Menschen in Peru aber auch in den anderen Ländern an der Ostküste Lateinamerikas leiden unter immer extremeren Wetterphänomenen: Lange Trockenzeiten werden von heftigen Starkregen abgelöst“, erklärt die Peru-Referentin des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Rebekka Taschbach. Im Süden Perus macht den Menschen extreme Kälte und Schneefall zu schaffen. Klimaforscher sind sich weitgehend einig, dass der von den Industriestaaten verursachte Klimawandel das Wetterphänomen El Niño über dem Pazifik verstärkt, wodurch sich extreme Wettereignisse an der südamerikanischen Ostküste häufen. „Mit unserer langfristigen Projektarbeit unterstützen wir die Menschen vor Ort darin, Strategien zu entwickeln, wie sie die Folgen von Überschwemmungen, aber auch von extremen Trockenperioden zumindest mildern können“, so Peru-Expertin Taschbach. Zerstörte Straßen und Brücken, kaputte Schulen und fortgeschwemmte Ackerflächen – all diese Schäden werden das Leben der Menschen in Peru noch lange einschränken.
Durst und Hunger:
ADVENIAT ist das erste Hilfswerk, das seine Solidarität mit Peru erklärt. Besten Dank. Es hebt sich sehr positiv ab.
Hier auch erst einmal einen herzlichen Dank an Latina-Press, denn ausser Spiegel waren Sie die erste Nachrichten-Agentur gemeinsam mit der Infostelle Peru e.V. Freiburg, die nicht über 9 entlaufene Krokodile berichtet hat, sondern seriöse Hintergrundberichte erstellt hat. Herzlichen Dank.
Wie sieht es aber jetzt bei uns hier in Lima und in Peru aus?
Es ist das ganze Land betroffen. Aber am Freitag haben sich unsere Jungen Erwachsenen in Lima, Peru, bereits solidarisch erklärt, dass dies nur ein Moment der Niedergeschlagenheit sein soll. Aus diesem Moment heraus ist mittlerweile eine Gegenwelle der Hilfsbereitschaft entstanden.
So berichten seit Samstagmorgen die Nachrichtensender nicht nur über die Naturkatastrophe als solche, sondern auch darüber, mit welcher beispielloser Motivation nun auch Solidarität gezeigt wird.
So wechseln sich die Nachrichten ab von Protesten gegen die Fluglinie Lan über steigende Flugpreise, die Einkaufszentren Metro gegen steigende Trinkwasserpreise, bis hin zu positiven Nachrichten von Leche Gloria, bei welchen Bauern Milch günstig abgeholt werden kann.
Klar, wir unsere Hauptausfahrtsstrassen sind mittlerweile arg in Mitleidenschaft gezogen worden oder unpassierbar. Die Flüsse haben ihr Flussbett verlassen und ergiessen sich über fruchtbares Ackerland. Es ist nicht alles nur Wüste in Peru, sondern diese ist fruchtbar sobald sie ein bisschen bewässert wird.
Aber nicht mit diesem Wasser der Flüsse, das kontaminiert ist.
Vor uns liegt nun ein neuer Tag. Die Hilfsbereitschaft innerhalb der Peruaner hält an. Aber es ist zu beachten, dass viele Peruaner das wenige, dass sie hatten verloren haben und der andere Teil auch nicht gerade reich ist. Hilfe von aussen, ist also weiterhin notwendig