Seit am 17. März nach Einsätzen der Bundespolizei Unregelmäßigkeiten bei der Zertifizierung von Fleisch und Fleischerzeugnissen bekannt geworden waren, haben die brasilianischen Behörden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die untersuchten Sachverhalte aufzuklären und die Sicherheit der in- und ausländischen Verbraucher sowie die Qualität der erwähnten Erzeugnisse zu gewährleisten.
Die untersuchten Sachverhalte beruhen auf vereinzelten Vorwürfen von individuellem Fehlverhalten einiger weniger Lebensmittelkontrolleure und wurden von Beginn an seitens der obersten Behörden des Landes mit dem gebotenen Ernst behandelt. Zugleich weist die brasilianische Regierung aber auch darauf hin, dass die folgenden Informationen in Relation zur Größe des Landes und seiner Lebensmittelindustrie gesehen werden sollten.
– Von den 4.837 Fleisch verarbeitenden Betrieben, die Kontrollen seitens der Bundesbehörden unterliegen, sind nur 21 mutmaßlich in Unregelmäßigkeiten verwickelt. Sie alle werden erneuten Kontrollen durch Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums in Brasília unterzogen, um Beweise für die Nichteinhaltung von Vorschriften zu finden, drei dieser Betriebe wurden bereits geschlossen. Die Exportgenehmigungen aller 21 Betriebe wurden vorsorglich außer Kraft gesetzt.
– Allein im Jahr 2016 wurden 853.000 Chargen Erzeugnisse tierischer Herkunft von Brasilien ins Ausland geliefert und lediglich 184 davon wurden vom jeweiligen Importeur beanstandet, weil sie nicht den Anforderungen entsprachen; häufig jedoch nicht wegen mangelnder Hygiene, sondern fehlerhafter Kennzeichnung oder unvollständigen Unterlagen.
– Von den 11.000 Mitarbeitern des brasilianischen Landwirtschafts-ministeriums arbeiten 2.300 als Lebensmittelkontrolleure für Produkte tierischen Ursprungs, nur gegen 33 von ihnen wird wegen des Verdachts eines Fehlverhaltens ermittelt. Alle diese Beamten wurden bis zum Ende der laufenden Verwaltungsverfahren vom Dienst suspendiert, ferner wurde ein entsprechendes Strafermittlungsverfahren eingeleitet.
Die brasilianische Regierung weist erneut darauf hin, dass nicht das Kontrollsystem für landwirtschaftliche Erzeugnisse als solches, dessen Konsequenz allgemein anerkannt ist, im Fokus der Ermittlungen steht, sondern einige wenige Fälle von Fehlverhalten. Die brasilianischen Lebensmittelkontrollen sind fundiert und verlässlich. Beispielhaft sei hier auf die brasilianische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit Serviço de Inspeção Federal verwiesen, welche die aktuellen Ermittlungen leitet und 2015 ihr 100jähriges Bestehen feierte. Die polizeilichen Ermittlungen wiederum zeugen von der Transparenz und Glaubwürdigkeit der bestehenden Kontrollverfahren. Sämtliche Ermittlungen wurden von brasilianischen Behörden eingeleitet und durchgeführt.
Brasilien gehört zu den weltgrößten Exporteuren von tierischen Proteinen; die Qualität unserer Erzeugnisse gehört zu den besten der Welt. Qualitativ hochwertiges Fleisch und Fleischwaren werden in über 150 Länder ausgeführt. Aus diesem Grund gehört auch das brasilianische Kontrollsystem weltweit zu jenen, die am häufigsten und am strengsten auditiert werden. Es entspricht den Anforderungen selbst der anspruchsvollsten Märkte und wird auf Basis einer Risikoeinschätzung regelmäßig intern und extern auditiert. Die Importländer sind mit den wichtigsten brasilianischen Qualitätssicherungsprogrammen und Lebensmittelkontrollverfahren vertraut.
Derzeit arbeiten alle einschlägigen brasilianischen Behörden zusammen um die Umstände, die im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen, aufzuklären und dabei alle Zweifel seitens unserer Handelspartner auszuräumen. Seit Beginn der Ermittlungen stehen die brasilianischen Behörden in Kontakt zu den zuständigen Behörden der Einfuhrländer.
Die brasilianische Regierung unterstreicht einmal mehr, dass die Lebensmittelkontrollen im Land effizient funktionieren und bekräftigt ihren festen Willen, dafür zu sorgen, dass brasilianische Lebensmittel auch weiterhin die höchsten Anforderungen an Qualität und Lebensmittelsicherheit erfüllen.
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