La Cumparsita, der berühmteste und meistgespielte Tango aller Zeiten, stammt aus Uruguay und wird in diesem Jahr 100. Zu Ehren dieses Jahrestages steht Uruguay in diesem Jahr ganz im Zeichen des Tangos. Für viele ist der Tango das Sinnbild Argentiniens schlechthin. Umso mehr erfreut es den Nationalstolz eines jeden Uruguayos, dass die Cumparsita, der berühmteste und meistgespielte Tango der Welt, aus Uruguay stammt. Dort ist das Meisterstück längst ein wichtiges Kulturgut.
La Cumparsita ist ein Frühwerk des Komponisten Matos Rodríguez, der später einiges an Berühmtheit erlangte. Er schrieb den Tango zu Studentenzeiten als Marsch für eine Karnevalsgruppe. Entsprechend banal lautet die deutsche Übersetzung von La Cumparsita „Karnevalsumzug“. Im Jahre 1917 wurde die Cumparsita im Café La Giralda in Montevideo uraufgeführt und begann ihren Siegeszug zu den Konzertsälen, Tangobars und Plattenspielern dieser Welt. Es heißt, dass Rodríguez für die Rechte an dem Stück im Jahre 1918 ein Honorar in Höhe von 50 Pesos erhielt, das er anschließend beim Pferderennen sofort wieder verlor. Bis heute hat die Cumparsita ihren festen Platz in der Welt des Tangos. Oftmals wird sie am Schluss einer Milonga, einer Tangoveranstaltung mit mehreren Tanzpaaren, gespielt um das nahende Ende anzukündigen.
Am 19. April 2017 wird die Cumparsita 100 Jahre alt, zu Ehren dieses Jahrestages steht Uruguay das ganze Jahr über im Zeichen des Tangos. Tangofreunde und Besucher Uruguays erwartet ein bunter Strauß an Galaevents, Konzerten und Ausstellungen. Bereits seit dem 1. Februar kann im Museum der Autorenvereinigung Uruguays AGADU eine Sonderausstellung über Gerardo Matos Rodríguez mit Fotografien, Dokumenten und persönlichen Gegenständen des Komponisten besucht werden. Im Tango-Museum im Palacio Salvo nahe dem Cafe La Giralda werden täglich Führungen sowie ein Abendessen mit Tango- und Weinbegleitung im Museumsrestaurant angeboten und auch in der offenen Galerie im Park Rodó gibt es eine Fotoausstellung zu Rodríguez zu sehen.
Am 19. April findet im nationalen Auditorium des SODRE, das Institut für Rundfunk und Fernsehen Uruguays, eine Galaveranstaltung mit dem hauseigenen Symphonieorchester und dem berühmten Musiker Raúl Jaurena statt. Am 22. April lädt das Philharmonie-Orchester zu einer Hommage an die Cumparsita ins Theater Solis, in der gleichen Woche feiert das Musical „La Cumparsita“ im Estadio Centenario Premiere. Am 26. April schließlich wird, ebenfalls im Theater Solis, das Buch „La Cumparsita. El Tango universal.“ präsentiert.
Die Kommission zur Förderung des Tango CIAT ruft das ganze Land dazu auf, zusätzliche Sonderveranstaltungen zu organisieren. Erwähnenswert sind das Julio Sosa de Las Piedras Festival in Montevideo sowie der Gesangswettbewerb „Vení a cantarle a Gardel“ („Ich kam um Gardel vorzusingen“) in Tacuarembó, der Heimatstadt des berühmten Tangosängers, der die Cumparsita frühzeitig in sein Repertoire aufnahm und in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum feiert: am 11. Dezember wäre Gardel 130 Jahre alt geworden.
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