Venezuela, einst reichstes Land Lateinamerikas, befindet auf Talfahrt. Mit dem einstigen Busfahrer Nicolás Maduro am Steuer sind dem Chaos seit drei Jahren Tür und Tor geöffnet, im blutigen Machtkampf ist selbst ein Bürgerkrieg nicht mehr auszuschließen. Zehntausende Venezolaner haben ihre Heimat bereits verlassen, Ursachen sind Hoffnungslosigkeit und die immer gewalttätiger werdenden politischen Unruhen und eine schlechte Versorgungslage. Am Freitag (28.) hat Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos seine Landsleute um Solidarität mit den Bürgern von Venezuela vor allem in den Grenzgebieten gebeten und gewarnt, nicht in Fremdenfeindlichkeit zu verfallen.
„Wir dürfen nicht in Fremdenfeindlichkeit verfallen und die Flüchtlinge aus Venezuela diskriminieren. Wir dürfen nicht mit dem Finger auf sie zeigen und sie beschuldigen. Dies wäre nicht richtig und kommt zum falschen Zeitpunkt“, so der Friedensnobelpreisträger bei einer öffentlichen Zeremonie in der Stadt Cucuta, an der Grenze zu Venezuela.
Nach offiziellen Statistiken haben in diesem Jahr bereits fast acht Millionen Venezolaner auf der Suche nach Lebensmitteln und Medikamenten die Grenze nach Kolumbien überquert. Tausende von ihnen kehren nicht mehr in ihr Heimatland zurück, Präsident Santos sprach bereits vor Wochen von einer „gescheiterten Bolivarischen Revolution“.
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