Im von wirtschaftlichen Analphabeten regierten Venezuela gleicht die Realität einem Trip in den Surrealismus. Die aktuelle Situation – Resultat eines von Hugo Chávez eingeführten und von Präsident Nicolás Maduro replizierten Wirtschaftsmodells – ist schon längst gescheitert. Am Montag (29.) notiert der Parallel-Dollar bei 6.079,87 Bolívares, der Euro liegt bei 6.809,45 Bolívares.
Das ganze Ausmaß der von den Chavistas verursachten Krise macht ein aktueller Bericht vom privaten Dokumentationszentrum „CENDAS“ deutlich. Daraus geht hervor, dass sich alleine während der Regierungszeit von Präsident Maduro (ab März 2013) die Kosten für den Nahrungsmittelkorb um das 123-fache erhöht haben.
Im März 2013 musste ein fünfköpfige Familie 9.883,61 Bolívares für den Erwerb des 58 Produkte umfassenden Lebensmittelkorb/Nahrungsmittelkorb aufwenden. Im Monat April 2017 waren dafür 1.210.000 Bolívares nötig. Anfang 2013 lag der Mindestlohn bei 2.047.52 Bolívares und ein Familie mit zwei Mindestlöhnen (4.095,04 Bolívares) konnte 41,4% des Korbes decken. Im April dieses Jahr hatte eine Familie mit zwei Mindestlöhnen 81.276 Bolívares zur Verfügung und konnte damit lediglich 6,7% des Korbes decken.
Die minimale Lohnerhöhung, die in diesem Monat in Kraft getreten ist, macht nicht viel Unterschied und dient nur der Augenwischerei. Zwei volle Mindestlöhne plus Bonuszahlungen (400.042 Bolívares) reichen lediglich für ein Drittel des Korbes und werden von der Inflation überrollt. Laut Oscar Meza, Ökonom und Direktor von „Cendas“, könnte der Preis des „Canasta Básica“ bis Dezember 2017 auf über 4.000.000 Bolívares ansteigen.
ZAHLEN:
Aktuell liegt die Differenz zwischen kontrollierten Preisen und den Preisen, die in Supermärkten zu zahlen sind, bei 6.273,7%. Letzten Monat kostete ein Karton mit Eiern 9.800 Bolívares – vor vier Jahren konnte damit der ganze Nahrungsmittelkorb erworben werden.
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