Wir gehen davon aus, dass die Medien in Deutschland über die Krisensituation in Venezuela auf dem Laufenden sind. Ein Land, in dem seit achtzehn Jahren die Opposition systematisch angegriffen wird. Es begann mit Spott, Beleidigungen und Drohungen für diejenigen, die dem sozialistischen Projekt skeptisch gegenüberstanden. Es eskalierte und hat sich verwandelt in: Festnahmen ohne rechtliche Grundlage, Gefängnis, Folterungen – wie sie von Militärdiktaturen bekannt sind – und die Zensur der Medien, die versuchen, unabhängig und objektiv über die Ereignisse in Venezuela zu berichten.
Nun ist eine Nation eher etwas Abstraktes, ein breiter Fächer von Referenzpunkten und Beziehungen für uns, die an einem bestimmten Ort auf der Welt geboren werden und aufwachsen. Daher könnte man sagen, dass jeder ein Stück seiner Heimat mit sich trägt und als Botschafter seines Landes gelten kann. Wir Venezolaner, die das Privileg genießen in Deutschland zu leben, tragen Venezuela in unserem Herzen und repräsentieren es allein wegen der Tatsache, ein Teil davon zu sein.
Die Fakten sprechen für sich selbst: über 70% der Bevölkerung hat im letzten Jahr durchschnittlich ca. 9 kg Körpergewicht(!) durch Lebensmittelmangel verloren. Im Jahr 2016 sind knapp 28.500 Menschen(!) der Kriminalität zum Opfer gefallen. Patienten sterben, weil die Antibiotika fehlen. Unsere Familie, unsere Freunde, kämpfen jeden Tag um Essen, Medikamente, um das Leben.
Seit sieben Wochen kommt es in ganz Venezuela, besonders in der Hauptstadt Caracas, täglich zu Großdemonstrationen der notleidenden Bevölkerung. Anfangs setzte die Regierung nur Tränengas und Gummigeschosse gegen die Demonstranten ein. Bei Unruhen, Protesten und Plünderungen starben seit Anfang April über 70 Menschen. Dazu gibt es derzeit 2815 politische Gefangene!
Wir werden uns weiterhin äußern, wir werden die Studenten und die Oppositionsführer, die zur Stunde unterdrückt, geschlagen und inhaftiert werden, nicht allein lassen… wir werden unsere Familien und unsere Freunde nicht verlassen. Seit dem 19. April haben wir uns, in verschiedenen Städten sowohl in Deutschland als auch weltweit, auf den Weg gemacht, auf die katastrophale Situation unseres Heimatlandes aufmerksam zu machen, und um unseren Leuten vor Ort zu vermitteln: ihr seid nicht allein.
Da eine wichtiget Teil der venezolanischen Kultur die Musik einnimmt, möchten wir am kommenden Samstag den 10. Juni in Düsseldorf am Rathaus-Altstadt diese Gefühlswelt der Venezolaner zeigen. Durch die Musik werden die Gefühle wie Liebe, Trauer und Schmerz zum Ausdruck gebracht. Mehrere Künstler werden an dieser Aktion teilnehmen und mit ihren Liedern Solidarität mit dem venezolanischen Volk zeigen! Wir nutzen dabei die Gelegenheit um die Passanten über die aktuelle Lage Venezuelas zu informieren, sowie ihre Fragen zu beantworten.
Wir möchten auch darauf hinweisen, dass wir an diesem Tag für die Aktion #QueHayaJusticia, organisiert von der Bewegung „Venezuela somos todos“, Unterschriften sammeln werden. Den Brief und weitere Informationen dazu können Sie vor Ort finden.
Tag: 10.06.2017
Uhrzeit: 18.00-20.00 Uhr
Ort: Rathaus, Altstadt, Düsseldorf
Kundgebung: Solidarität mit Venezuela. Ein Lied für die Freiheit
Pressemitteilung
Ich hätte auch schon einen Musikwunsch: Spielt mir das Lied vom Tod! Mit freundlichen Grüssen an die PSUV-Bande!
Sind Sie nicht ein bisschen zu zynisch?
Hoffnung muss die Devise sein, die stirbt bekanntlich zuletzt.
Wenn man es falsch auslegt, ja, dann klingt es zynisch. Aber nicht so, wie ich es meine.
Bitte auch eine Einladung an die Linken von Deutschland nicht vergessen !!!