Die auf Kuba Ende April zu einer Freiheitsstrafe von 20 Monaten verurteilte freie Journalistin Dania García ist am Freitag (14.) offiziell aus der Haft entlassen worden. Eine Berufungsverhandlung hob das bisherige Urteil auf, die international bekannte Bloggerin muss jedoch eine Strafe in Höhe von 300 kubanischen Pesos (ca. 12 Euro) zahlen. Bereits vor gut einer Woche war sie aufgrund „besonderer Umstände“ überraschend auf freien Fuss gesetzt worden. Zuvor hatten Menschenrechtsorganisationen das kubanische Regime massiv „Autoritäsmissbrauch“ vorgeworfen und die Freilassung der 41-jährigen gefordert. Auch die Vereinigung „Reporter ohne Grenzen“ hatte sich für die Journalistin eingesetzt, die auf amerikanischen Webseiten kritisch über das Leben im Karibikstaat berichtet hatte.
García, die offene die Bürgerrechtsbewegung „Weisse Frauen“ („Damas de blanco“) unterstützt, wurde der „willkürlichen Ausübung des Rechtes“ beschuldigt, nachdem sie angeblich mit ihrer 23 Jahre alten Tochter eine Diskussion geführt hatte, bei der es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein soll. Sie wurde am 22. April verhaftet und bereits gut eine Woche danach verurteilt. Die vergangenen 15 Tage verbrachte sie im Frauengefängnis von Manto Negro in Havanna. Für die unabhängige Bloggerin handelte es sich bei ihrer Verhandlung und Verurteilung allerdings um einen reinen Schauprozess, der von höchster Stelle geplant war, um ihre Veröffentlichungen zu verhindern.
Nach Angaben der interamerkianischen Pressevereinigung IAPA sind derzeit auf mehr als 25 männliche Journalisten inhaftiert. Dania García war bislang die die einzige weibliche Reporterin, die zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.
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