Der Absturz einer Linienmaschine der Fluggesellschaft Blue Wing Airlines hat am Samstag im Amazonasstaat Suriname acht Menschenleben gefordert. Dies bestätigte der Leiter der Flugaufsicht von Suriname, Mohammed Sherief Saboerali in der Hauptstadt Paramaribo. Die Maschine von Typ Antonov AN-28 war auf dem Weg von Flughafen Godo Olo im Osten des Landes nach Französisch-Guyana und zerschellte rund 10 Minuten nach dem Start gegen 14:30 Uhr Ortszeit im amazonischen Regenwald.
„Wir können weder bestätigen, dass sie tot sind noch das sie leben, da wir bislang nicht zu der Absturzstelle vordringen können“ hatte Saboerali am Samstag zunächst die wartenden Angehörigen vertrösten müssen. Aufgrund anhaltend schlechter Wetterbedingungen konnte erst am Sonntagnachmittag ein Helikopter zur Unglücksstelle an der Grenze beider Länder vordringen. Französische Rettungskräfte fanden schliesslich das Wrack, trafen jedoch keine Überlebenden mehr an. Dabei mussten sich die Helfer vom Hubschrauber abseilen, eine Landung war aufgrund extrem dichter Vegetation und bis zu 30 Meter hohen Bäumen nicht möglich.
Anwohner hatten zwischenzeitlich zudem berichtet, die Maschine habe vor dem Aufprall schnell an Höhe verloren. Dann habe man eine Explosion gehört und einen Feuerball gesehen. Die Antonov AN-28 ist ein in der Sowjetunion entwickeltes Passagierflugzeug mit zwei Propellermotoren. Es erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 390 km/h und hat je nach Ausführung eine Reichweite von bis zu 1.365 Kilometern. Von 1978 bis 1993 wurden davon insgesamt 191 Stück gefertigt. Die Maschine bietet Platz neben dem Piloten und Co-Piloten für maximal 18 Passagiere.
Blue Wing ist die jüngste Fluggesellschaft in Suriname und nahm den Flugbetrieb erst 2002 auf. Neben nationalen Zielen fliegt die private Airline auch den Ogle Airport in Guayana und der Cayenne Rochambeau Flughafen in Französisch-Guayana an. Neben drei Cessna 206, einer Cessna 208 und einer Twin Otter DHC 6 verfügt Blue Wing nach dem jünsten Absturz noch über drei weitere Antonov AN-28. Bereits im April 2008 hatte die Gesellschaft eine Antonov bei einem Unglück verloren. Damals starben 19 Menschen ebenfalls bei einem Absturz auf dem Weg ins Nachbarland Französisch-Guayana.
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