Mit Blick auf die schnell wachsenden Schwellenländer ist ein weiterer elektrisch angetriebener Verteiler-Lkw entwickelt worden, der unter der Modellbezeichnung e-Delivery auf dem Innovation Day seine Weltpremiere hat. Der e-Delivery ist ein moderner Lkw für die urbane Logistik, der den Verteilerverkehr in städtischen Regionen nachhaltiger machen soll. Er soll ab 2020 bei Volkswagen Caminhões e Ônibus in Brasilien gebaut werden. Antonio Roberto Cortes, CEO von MAN Latin America: „Der e-Delivery ist ein Meilenstein in der Geschichte von Volkswagen Caminhões e Ônibus. Die völlig neue Plattform wurde in Brasilien entwickelt, um großen Städten neue Mobilitätsalternativen zu bieten.“
Sowohl MAN als auch Scania werden vom kommenden Jahr an Vorserienversionen eines batterieelektrischen Stadtbusses (BEV) in mehreren europäischen Städten unter Alltagsbedingungen testen. Die Serienproduktion dieser elektrischen Busse soll noch vor 2020 gestartet werden. Den Betreibern und Kommunen bieten beide Marken schon heute eine ganzheitliche Beratung zur Einführung von e-Mobility-Lösungen einschließlich der notwendigen Ladeanforderungen von e-Bussen an. Dazu gehört auch, sich nicht auf ein einziges Ladesystem zu beschränken, sondern verschiedene Optionen wie Over-Night-Charging in den Betriebshöfen oder Zwischenladung an Bushaltestellen via Pantograph anzubieten.
In der schweren Klasse und im Fernverkehrseinsatz kämpft die aktuelle batterieelektrische Technik derzeit noch mit einem gravierenden Handikap: Beim erforderlichen Energiebedarf würde die Nutzlast unverhältnismäßig reduziert. Doch es gibt umweltschonende Alternativen zum Dieselmotor. Dazu zählen Verbrennungsmotoren, die mit Gas oder Biodiesel betrieben werden. Eine Lösung mit großem Zukunftspotenzial für den Fernverkehr ist der Betrieb mit verflüssigtem Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas). Aufgrund der hohen Energiedichte von LNG und der damit verbundenen hohen Reichweite von bis 1.000 km sind die Perspektiven dieser Technologie für den Fernverkehr gut. Scania hat schon im Jahr 2014 den ersten LNG-Truck in EURO VI vorgestellt. Im September 2017 wurde gemeinsam mit der Konzernlogistik von Volkswagen eine LNG-Kampagne gestartet.
Ebenfalls erprobt werden Lösungen, den schweren Lkw auf andere Weise zu elektrifizieren, damit seine Reichweite und Nutzlast fernverkehrstauglich werden. „e-Road“ heißt das Schlagwort für diese Entwicklung, die analog zum Schienenverkehr auf Oberleitungen setzt. Im Oberleitungsbetrieb kann sich der Lkw emissionsfrei fortbewegen und darüber hinaus seine Batterien für eine bestimmte Anzahl an weiteren emissionsfreien Kilometern aufladen. Eine Teststrecke für elektrische Scania-Lkw existiert bereits in Schweden. In Deutschland sind Teststrecken ebenfalls angekündigt.
Die Antriebe der Zukunft werden nicht einheitlich sein. Wichtig ist ein intelligenter Übergang vom Verbrennungsmotor zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen. „Erklärtes Ziel von Volkswagen Truck & Bus ist es, bei alternativen Antrieben die Spitzenposition einzunehmen“, so Renschler. „Das heute schon vorhandene, breit gefächerte Portfolio bietet beste Voraussetzungen dafür.“
Klare Strukturen, definierte Ziele sowie ein reichhaltiger Fundus an bewährtem Know-how und zukunftsweisender Technik: Volkswagen Truck & Bus entwickelt sich mit hohem Tempo zum „Global Champion“. Der Dreiklang aus automatisierten Transporten, digitalen Services und klimaschonenden Antrieben wird Kosten senken, den Anstieg des Transportvolumens beherrschbar machen und das Klima schonen. Damit wird die Gruppe mit ihren Marken neue Benchmarks setzen und den Kunden die jeweils richtige Lösung anbieten.
Die Volkswagen Truck & Bus GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG und gehört mit ihren Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões e Ônibus und RIO zu den weltweit führenden Nutzfahrzeugherstellern. Im Jahr 2016 setzten die Marken der Volkswagen Truck & Bus insgesamt rund 184.000 Fahrzeuge ab. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse, die an 25 Standorten in 17 Ländern produziert werden. Zum 31. Dezember 2016 beschäftigte das Unternehmen in seinen Nutzfahrzeugmarken weltweit rund 77.000 Mitarbeiter. Die Gruppe hat den Anspruch, das System Transport neu auszurichten – mit ihren Produkten, ihren Dienstleistungen und als Partner ihrer Kunden.
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