Ausstellung „Moviendo la Fe“: Migrationsperspektiven für Venezuela

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"Moviendo la Fe" ist ein Wortspiel, das sich auf den venezolanischen Welthit Moliendo Café (Kaffee mahlen) bezieht (Grafik: Faneites Denis)
Datum: 01. November 2017
Uhrzeit: 16:05 Uhr
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Autor: Redaktion
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„Moviendo la Fe“ (den Glauben bewegen) ist der Titel einer ersten umfassenden Gruppenausstellung aufstrebender venezolanischer Künstler*Innen aller Disziplinen (Malerei, Illustration, Installation, Videokunst, etc.) in Berlin. Kollektiv verhandelt ist es Ziel der Ausstellung, mit künstlerischen Mitteln auf die aktuelle Situation in Venezuela aufmerksam zu machen und in diesem polarisierenden Moment einen Raum der Diskussion zu schaffen.

„Moviendo la Fe“ ist ein Wortspiel, das sich auf den venezolanischen Welthit Moliendo Café (Kaffee mahlen) bezieht. Augenzwinkernd und betroffen zugleich beziehen sich die ausstellenden Künstler*Innen damit auf ihr Heimatland. Zumeist ins europäische Ausland emigriert, sind sie Beobachter*Innen einer wirtschaftlich und sozial eskalierenden Situation in Venezuela. Die Regierungsführung unter Staatspräsident Maduro und seiner Partei führt zu kontroversen und andauernden Protesten innerhalb der Gesellschaft und auf den Straßen Venezuelas und, in der Konsequenz, zu einer ersten Diaspora in der Geschichte des Landes.

Die gezeigten Arbeiten bezeugen die als „Brain Drain“ bezeichnete, massenhafte Auswanderung. Die Antwort der gezeigten Künstler*Innen auf die politische Frustration im Heimatland ist es, den Glauben zu bewegen. In den Köpfen, aber auch, über Ländergrenzen hinweg. Fragestellungen zu Neuverortung im Bezug auf die venezolanische Identität und im Hinblick auf die immer mehr schwindenden Erinnerungen an das Heimatland werden in den gezeigten Arbeiten aufgegriffen. Gleichzeitig wird aktiv Stellung bezogen auf das aktuelle politische Geschehen und die Diskrepanz von reproduzierter Wahrheit in der (internationalen) Medienlandschaft und einer gelebten Wirklichkeit junger Venezolaner*Innen im In- und Ausland.

An der Ausstellung beteiligen sich 16 Künstler und Künstlerinnen, die zum Teil neue Arbeiten direkt für die Ausstellung produzieren. Zwei der teilnehmenden Künstler, Edgar Martinez und José Miguel del Pozo, leben und arbeiten aktuell in Caracas, während die anderen fast ausnahmslos (Rolando González, Mexiko und Elisa Bergel Melo, Dominikanische Republik) im europäischen Ausland leben.

Es gibt Wahrheiten, die erst übermorgen wahr sind, und solche, die noch gestern wahr waren – und solche, die in keiner Zeit wahr sind.
Carl Gustav Jung, Die Beziehung zwischen dem Ich und dem Unbewussten

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