Lidl ignoriert Entlassungen von Gewerkschaftern in Zuliefererbetrieben in Ecuador

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Seit langem beobachtet Oxfam Verstöße gegen die Arbeitsrechte auf Bananenplantagen bei Lidl-Zulieferern in Ecuador (Foto: GovernoTocantins)
Datum: 10. November 2017
Uhrzeit: 19:07 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Seit langem beobachtet Oxfam Verstöße gegen die Arbeitsrechte auf Bananenplantagen bei Lidl-Zulieferern in Ecuador. Aktuell mehren sich die Fälle, in denen Arbeiter aufgrund ihrer Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft entlassen werden. Dagegen wenden sich Oxfam und weitere Organisationen in einem offenen Brief. So wurden innerhalb eines Monats bereits zehn Arbeiter einer Bananenplantage von Lidl-Zulieferer Matías entlassen. Das berichtet die ecuadorianische Gewerkschaft Astac, mit der Oxfam im Rahmen der „Make Fruit Fair!“-Kampagne zusammenarbeitet.

Zudem berichten Quellen von einer schwarzen Liste, die verhindern soll, dass diese Arbeiter auf anderen Plantagen angestellt werden. „Die Entlassungen von Gewerkschaftsmitgliedern stellen eine grundlegende Verletzung der Menschenrechte der Arbeiter dar und müssen sofort rückgängig gemacht werden“, sagt Frank Braßel, Leiter der „Make Fruit Fair!“-Kampagne bei Oxfam Deutschland. „Oxfam fordert von Lidl seit über einem Jahr, bei seinen Lieferanten die Notwendigkeit von Gewerkschaftsfreiheit einzufordern und durchzusetzen. Jetzt zeigt sich, dass ein bloßes Aufführen des Themas im hauseigenen Verhaltenskodex nur ein Lippenbekenntnis ist und zu keinem effizienten Schutz der Menschenrechte in der Lieferkette beiträgt“, so Braßel.

Neben Oxfam haben 15 weitere europäische NGOs den Protestbrief an die Grupo Orodelti, zu der Matías gehört, unterzeichnet. Der Brief wurde auch an Lidl, den Exporteur Tropical Fruit und Zertifizierer Rainforest Alliance übersandt. Beim World Banana Forum (WBF) in Genf überreichten Vertreter der unterzeichnenden Organisationen den Brief persönlich an den ecuadorianischen Arbeitsminister Raúl Ledesma. Bisher erfolgte keine Reaktion auf den Brief.

Der offene Brief des NGO Bündnisses

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